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Profis können kassieren, Amateure nur Füße vertreten

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Hugh wie bei Karl May oder korrekter Howgh, wie die Indianer nach Versammlungen sagten, die Regierung hat gesprochen. Was heißt da gesprochen? Nein, sie hat dekretiert! Mit kurzer Verzögerung, aber deckungsgleich zu den Verboten, nein, nein: sagen wir lieber neuen Corona-Geboten unserer deutschen Nachbarn, die Angie diktiert hat. Ausnahmsweise unterstützt vom sonstigen Partei-Freundesfeind Söder. Ja, so seltsame Blüten kann Politik treiben, wenn sich aus welchen Motiven immer Synergien ergeben, die das Trennende verdrängen.

Aber reden wir nicht vom großen Bruder oder dessen Oberschwester, sondern schauen darauf, was uns, den Blauäugigen oder der Obrigkeit nicht gerade grünen, sogenannten Verschwörungstheoretikern, die Kurz-und-bündig-Regierung ab Dienstag, Geisterstunde, alles erlaubt oder besser: untersagt. Vom Lockdown light, der schon seit Tagen nicht nur im Raum stand, sondern zum Greifen nahe war, sind nur noch Spuren geblieben – und wenn überhaupt, dann nur dann und dort, wo mehr oder weniger Geld im Spiel ist. Auch und vor allem im Sport.

Ja, ja, da gibt es höchst Seltsames, was da zum (geduldigen) Papier gebracht wurde, das nach näheren Erklärungen schreit. Im Klartext wurde der langer Rede Kurz- wie Kogler-Sinn auf wessen Rat immer beschlossen: Hugh, Amateursport ist verboten, professioneller Sport aber weiter erlaubt! Nach der Stadthalle, die ihr Erste-Bank-Open 500 mit allem Drum und Dran bis zum Ende und Rublew-Finalsieg gegen Riesentöter Sonego durchziehen k0nnte, dürfen auch Ladies beim Upper Austria in Linz offenbar doch die Bälle wechseln und können auch die in Zweikampf-, Kopfballduelle und sonstige Körperkontakte verwickelten Berufsfußballer ihrer geregelten Arbeit in Bundesligen, Europa League und Champions League wie gehabt nachgehen – Hauptsache, ihre Abstriche sind negativ und nicht positiv, was sie natürlich aus dem Verkehr zieht, auch wenn SportlerInnen sich symptomlos pumperlg´sund fühlen. Man muss aber, Sie verstehen, allen Anfängen wehren, bevor noch leere Spitäler überfüllt sind und die Betten ausgehen. Klaro, oder?

Das, so dünkt mir, scheint auch der Beweggrund, den unbezahlten, bewegungsfreudigen Amateuren zumindest außerhalb der eigenen vier Wände den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Es sei denn, die Dilettanten wollen sich ebendiese vor oder nach 20 Uhr noch schnell kurz vertreten, weil sie in ihrem sportlichen „Home Office“ keine Fitnessgeräte haben, auf denen sie in die Pedale treten oder mit sonstigen Übungen dem Speck den Kampf ansagen und die Muskeln stärken können. Also sei diesen armen Sportteufeln gesagt und geraten, solange sie noch bei Kassa sind: Es bleibt kaum Zeit, schreitet heute und morgen noch zur Tat, sprich: deckt euch noch schnell vom Vibroshaper bis zum Ergometer ein, bevor die Geschäfte dicht machen (müssen). Na, wär´ das nicht ein wunderbares, vorweihnachtliches Geschenk an die eigene Gesundheit und Fitness, aber auch an jene, die Geräte vertreiben, weil ja niemand so genau nicht weiß, welche Danaergeschenke uns der türkis-grün-gekleidete Weihnachtsmann heuer noch frei Haus bringt …

Aber als  Ewiggestriger, der trotzdem an die Zukunft glaubt, hofft meine immer noch unserer jahrhundertelangen Tradition verbundene Wenigkeit auf das schönste und wichtigste Christkindl der vergangenen Jahre, mit dem uns die Wissenschaft beschert und beschenkt – nämlich auf einen wirkungsvollen Impfstoff, bei dem sich Pharma-Konzerne samt ihren gut honorierten medizinischen Koryphäen im Konkurrenzkampf ausnahmsweise nicht in den Haaren liegen. Was aber geschieht dann aber, wenn er unsere Gesellschaft tatsächlich immun macht gegen Covid-19, mit der neuen Normalität, die uns nimmermüde Politiker seit Beginn der Corona-Krise verheißen und untergejubelt haben? Gute Frage, gell. Aber darüber Bescheid wissen sicher nur die hochbezahlten Polit-Profis, denen die Arme-Schlucker-Amateure aus der Hand fressen (müssen). Das gehört zu ihrem Sport. Pardon: Job.

 

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