Wenn ich vergleiche, mit welch vergleichsweise geringen Aufwand etwa die jungen Eisschnelllauf-Starlets auskommen und zun Indoor-Training ins mehr oder weite Ausland fahren/fliegen müssen, aber trotz dieser Handikaps mit Topleistungen bis hin zu Juniorenweltrekorden a la Jeannine Rosner oder eines Alex Farthofer auftrumpfen, dann frage ich mich allen Ernstes, was im alpinen Skirennsport bei uns als Millionenmacht falsch läuft. Wir lassen uns nicht lumpen, was die kostspieligen, tollen Liveübertragungen mit Co-Kommentator: Innen wie neuerdings der kompetenten, einstigen Slalomqueen Marlis Raich-Schild betrifft, die als Expertin zwar punktgenau errät, wie schnell eine Salomdame fährt, die uns aber bisher noch nicht verraten hat, warum unsere Skihaserln weit davon e ntfernt sind, eine Faust im Nacken der unglaublichen Mikaela Shiffrin, des Jungstars Lara Colturi oder der Weltmeisterin Camille Rast zu spielen.
Vielmehr sehr zufrieden wirken und sind, wenn sie es einmal unter die Top 10 schaffen wie die Kärntner Bauerntochter Katharina Truppe heute als Sechste in Gurgl, während zusätzlich gejubelt wird, dass wir mit einem halben Dutzend im Finale vertreten waren und noch ein Duo gerade unter den Top 15 zu finden ist. Und allesamt schon lange dabei und dem 30er näher als dem 25er.Warum kein Schnitt genacht wird, um die Teenager und Jungtwens auf das Establishment loszulassen, ist mir angesichts einer so gut wie verlorenen Sieg- und Podestläuferinnen ein Rätsel.
Ich weiß nur, dass sich das Gros der Next-Generation, Fräulein Nathalie Falch abgesehen, die heute als 26. mehr als vier Sekunden zurück lag, seit Wochen zum Training in Schweden aufhält,u m sich dort auf den Europacup vorzubereiten. Jene zweite Ebene, die aus Sparsamkeitsgründen und dementsprechend zweit- bis drittklassiger Bedingungen schon lange keim Krizterium mehr ist, das Spreu vom Weizen trennt. Die Karriere des einstigen Überdrübertalents Nadine Fest aus Kärnten hat das ja bewiesen – im Europacup fast immer vorn, im Weltcup kaum einmal unter den Top 30. Und bei den Männern geht´s genau so. Mathematisch errungene Weltcup-Fixplätze via Europacup gaukeln Talente vor, die es nur noch ausnahmsweise gibt, was auch als gesellschaftliches Problem und Phänomen als unbewusste Konsequenz aus der Wohlstandsvderwahlosung zu werten sein könnte.
Eben dieses Problem/Phänomen zu lösen oder wieder aus der nicht mehr so heilen alpinen Skiwelt zu schaffen, sollte und müsste die wichtigste, vordergründigste Aufgabew des Skiverbandes mit seiner Führungsriege sein. So großartig auch die Weitenjäger und Schanzenkönige, so grandios auch die Mehrfachsiege gegen eine doch überschaubare Gegnerschaft – mit dem heimischen Skisport definiert sich auch der Tourismus über den alpinen Skilauf und nebenbei Langlauf vom Bregenzer Wald und Montafon über Arlberg, Kitzbühel, Saalbach, Schladming, Hinterstoder, Hochficht, Hochkar, Ötscher, Stuhleck bis zum Semmering, der jetzt doch die beiden Weltcuprennen der Frauen zwischen Weihnachten und Neujahr veranstaltet.
Ob bis dahin eine neue rotweißrote Skijungfer a la Lara Colturi wie einst eine Annemarie auftaucht, steht eher in den Sternen, ist also eher zu bezweifeln. Warum dem so ist, dass die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht stimmt, hätte ich gerne von Experten gewusst, sofern sie es wagen, das Übel bei der Wurzel zu packen statt sich zu ärgern, wenn durchaus teure Misserfolge zu Recht kritisiert werden….
