Zwei Siege, weitere Podest- und ein Haufen an Top-10-Plätzen, welch eine Bilanz zum Weltcup-Auftakt! Nein, nicht etwa bei den Alpinen, die uns längst nicht mehr so verwöhnen wie in Glanzzeiten eines Maier, Eberharter, Strobl, Walchhofer bis zu Hirscher, von Götschl, Dorfmeister, Meissnitzer über Schild, Zettel, Hosp bis Görgl und Veith. Nein, mit diesem pompösen Resultat haben die Rodler aufgewartet, die unter der Führung der Jahrzehnte-Legende Markus Prock und der Regie des längst hierzulande eingenisteten „Ex-Ossie“ Rene Friedl mittlerweile den einst unschlagbaren Deutschen den Kampf angesagt, sie da und dort schon entzaubert und abgehängt haben. Und das, obschon die Budgets der Deutschen und auch der Russen größer sind, weil es denen darum geht, Vormachtstellungen zu verteidigen oder zurück zu gewinnen.
Dessen ungeachtet muss man dem dreifachen Olympiamedaillengewinner, Welt- wie Europameister und 10fachen Weltcup-Gesamtsieger Prock auch das Kompliment machen, als Funktionär das richtige Händchen zu haben, was erstens die Auswahl an wichtigen Mitarbeitern betrifft, zweitens aber auch die zumindest ebenso wichtigen privaten Kontakte zu potenten Groß-, aber auch Klein-Sponsoren anbelangt. Alles nach dem Motto: Selbst ist der Mann, wenn es nicht mehr machbar oder auch vertretbar ist in Zeiten wie diesen, dass dir die – auch dank alter Verbindungen – vordem durchaus spendierfreudigen Instanzen von Bund, Land oder Stadt alle Fo(ö)rderungen erfüllen können/wollen.
Ja, in dieser Hinsicht kann sich manch anderer heimischer Sportverband eine Scheibe davon abschneiden, weil sich bei die Kreativität des einen wie des anderen sich mitunter darin erschöpft, beim Vater Staat händeringend um Hilfe zu rufen statt zu versuchen, mit einem über Jahre hinweg gut geknüpften Netzwerk seines eigenen Glückes Schmied zu sein. Not, so sagt man, macht erfinderisch, aber hierzulande scheint es sich eingebürgert zu haben, die Regierungshand aufzuhalten und zu küssen, statt auf Ideen und Kontakte zu bauen, die wenig bis nichts kosten, aber Geld und damit Goldes wert sein können. Schau nach beim Rodelverband, auf den Verlass ist als Erfolgsgarant wie Medaillenlieferant bei Großevents, Olympia inklusive. Die einst besungenen Dodel findet man eher anderswo denn auf der Rodel…
