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Salzburger Schwanengesang: Vom Bullen-Gen zum Wurm, der tief steckt

Es ist noch gar nicht so lange her, ein Jahr und ein bisschen mehr, als sich selbst TV-Experten am dynamischen Fußball der Salzburger Jungbullen begeistert, wenn nicht sogar sattsehen konnten. Inzwischen aber hat sich nicht nur, aber auch der Transferpolitik beim Dosen-Konzern wegen mit einer dramatischen Abwärtsspirale alles ins Gegenteil verkehrt. Und post festum kommt einem das auch auf unseren deutschen Teamchef Ralf Rangnick zurückgehende Gerede vom  sogenannten Bullen-Gen, was immer man darunter verstehen hätte sollen, wie ein Geschwätz von vorgestern mit bitterem Nachgeschmack vor.

Ja, wo ist es nur hingekommen, dieses einst so durchschlagskräftige, laufstarke Gen hingekommen? Hat es sich im Laufe der Jahre, in denen die Kassa durch lukrative Verkäufe gefüllt wurde, von oben bis zu  den nächsten Kicker-Generationen so verdünnt, dass es keine nachhaltige Folgewirkung mehr auslösen kann? Wer gedacht hätte,  dass ein 3:1 in Rotterdam gegen den einstigen Meistercupsieger Feyenoord (vor 54 Jahren mit Hasil) die Trendwende bedeuten würde, ist ganz schön danebengelegen, denn bei der Hausmannskost ist Schmalhans weiterhin Küchenmeister, da wird mit Pannen, Pech und Pleiten nur Null-Diät serviert. Nach Doppelnullen wie gegen Wolfsberg und GAK gab´s heute ein 0:2 bei Blauweiß Linz, der sich anschickt, dem Lokalrivalen LASK die Show zu stehlen und lokal den Rang abzulaufen. Aber das ist wieder ein anderes Kapitel.

Mit Interesse habe ich Schlagzeile samt Interview mit dem Bullen-Geschäftsführer Stephan Reiter gelesen, der mit großer Entschlossenheit darin gefordert hat: Schluss mit dem Jugendwahn! Damit hat Reiter ganz sicher nicht unrecht, denn bei den Jungbullen fehlt mehr als mur eine ordnende, stabilisierende Figur, die der Mannschaft ihren Stempel aufdrücken könnte. Zurück aber bleibt die Frage, warum ein Ex-Kicker als Geschäftsführer, immerhin eine hohe Position, nicht eingegriffen und schon längst gesagt hätte: Bisher hierher, aber nicht weiter.

Warum aber sollten Fußball-Capos nicht ähnlich ticken wie etwa der (nie gewählte, ins Amt gerutschte) Bundeskanzler, der als Verantwortlicher für die gescheiterte alte aber jetzt eine neue Politik fordert.  Wer zumindest teilweise die Salzburger in Linz verfolgt hat, den muss der Schrecken gepackt haben ob des ideenlosen Ansturms zum einen und den mitunter verhängnisvollen Fehlern in der Vorwärtsbewegung, die fast zu einem dritten Tor für Blauweiß geführt hätten.

Ich bin schon gespannt, wie es jetzt im Dosen-Imperium weitergeht. Ich glaube, dass der Bullenklub seine Fußball-Philosophie überdenken und neu interpretieren muss. Mit ein paar Köpfen, die als Bauernopfer rollen, wird´s nicht getan sein. Der fatale Wurm steckt viel, viel tiefer.

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