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Schwächelnde Kinder des Schwimmverband-Vizes belegen, dass Nepotismus keine Unterstellung ist!

Ehe es ernst wird mit den Ski-Highlights, sprich: Alpinen wie Nordischen Weltmeisterschaften, dazu noch Fußball-Comeback und Champions-League, möchte ich mich meiner alten Schwimmliebe zuwenden. Auch aus gegebenem Anlass, der nichts mit Rekorden oder Siegen zu tun hat, mit denen die SchwimmerInnen in dieser eher der Vorbereitung auf Großereignisse dienenden Zeit mediale Wellen geschlagen hätten. Den Anstoß dazu hat eine Aussendung des OSV-Sportdirektors (auf Englisch eher hochtrabend High Performance Director!) geliefert, die sich mit der personellen Zusammensetzung der eher alten denn neuen Sportkommission des Verbandes beschäftigt.

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Aussendung vom OSV-Sportdirektor Walter Bär (High Performance Director)

 Der OSV – Österreichischer Schwimmverband – informiert über die neue Zusammensetzung der Sportkommission der Sparte Schwimmen. Diese bestimmt, wer in den Kader kommt, wer zur Weltmeisterschaft fahren darf, wer in der Staffel schwimmt, etc.

 Dass zwei Verbandsvorstände in der Sportkommission (Opatril und Rothbauer) sind, ist ein großer Interessenskonflikt. Dass sie sicherstellen wollen, dass ihre eigenen Kinder immer mitfahren dürfen, empfinden sie aber als Unterstellung.

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 Für einen Blogger wie mich war diese Anmerkung natürlich insofern ein g´fundenes Fressen, weil´s nicht schwer war, den Beweis für fast unerträglichen, unverschämten Nepotismus zu liefern. Dazu musste man nur in der Homepage des Europaverbandes (LEN) nach österreichischen SchwimmerInnen suchen, die sich dieser Tage bei internationalen Meetings einer Formüberprüfung unterzogen haben. Da gab´s einige in dieser Zeit wie etwa in Luxemburg, wo es nicht schwer war, die Kinder der OSV-Vizepräsidenten zu finden.

Um der Wahrheit die Ehre zu geben, sei festgehalten, dass es sich zwar beim Sohnemann von Vize Rothbauer, dem Brustschwimmer Christopher, um einen Mann von Europaklasse handelt, der vor allem über 200m für Topzeiten und Topresultate gut ist, wenn er nicht wie im vergangenen Jahr gerade wegen Regelfehlern disqualifiziert wird. Christopher hat das im Großherzogtum auch bewiese, als er Zweiter über 200m und so gut wie gleichauf auch mit 100m-Spezialist und Trainingskollege Valentin Bayer knapp am Podest vorbeischwamm. Der Sohn ist also gut, was aber nichts daran ändert, dass es schon der Optik wegen g´scheiter wäre, würde der Vize nicht auch in der Sportkommission sitzen. Wär´s anders, hätte ja der High-Performance-Director den Interessenskonflikt nicht angesprochen, oder …?

Ganz anders, werte Blog-Leser, verhält es sich mit dem Vize aus Tirol, dessen Kinder in Luxemburg unter ferner schwammen ins Ziel kamen. Während die angehende Junglehrerin Lena über 200m Kraul in 2:04,03 Minuten, einer Zeit, die nur Fachleute einschätzen können, in ihrem seit einigen Jahren üblichen Rahmen und damit exakt 5,50 Sekunden über dem österreichischen Uralt-Rekord (Liese Zaiser, 2014, 1:58,53) blieb, schaffte es Leon, das größere, aber jüngere Brüderlein fein über 100m Rücken nicht einmal unter die Minuten-Grenze, was immerhin um eine Sekunde besser ist als der OSV-Damenrekord von Caro Pilhatsch, aber um zweieinhalb Sekunden langsamer als Weltrekordlerin Mylie McKeown.

Ja, wer solch ein toller Hecht im Karpfenteich ist, der muss unbedingt zu großen Meetings delegiert werden, noch besser aber Teil einer Staffel zu werden, auch wenn er es nur zur eisernen Reserve bringen sollte, die dann, wenn man sie braucht, auch nur für Blech statt Edelmetall gut ist. Und dass das gleiche Spielchen auch mit Lena betrieben wird, für die krampfhaft eine 4x200m-Kraulstaffel gebildet wird, die dann bestenfalls Drittletzte mit 20 Sekunden Rückstand wird, das hat natürlich nichts mit Nepotismus zu tun, das ist doch eine glatte Unterstellung, oder? Nur ein Schelm, der so denkt, weil er sich erinnert, dass der Herr Papa, jetzt Vize, vor 35 Jahren nur dank politischen Gegengeschäftes mit einer Limit-losen Staffel zu Olympia nach Seoul entsandt wurde, um dort beim, Startsprung der Disqualifikation zu verfallen. Künstlerpech, das offenbar vererbbar ist. Und die heimischen Sportspitzen finden das alles natürlich ok….  

Da aber der Schwimmsport anders als in anderen Ländern hierzulande nur ein Randsport ist, in dem sich Randfiguren in den Mittelpunkt stellen (lassen), kennen sich die wenigsten Medienleute aus und interessieren sich auch nicht dafür. Damit können die „Oberen“ so tun, als wären sie hauptverantwortlich für ein Tiroler Schwimmwunderkind namens Simon Bucher, das aus Trainingsgründen nach Linz ziehen musste, oder einen Felix Auböck, der schon 2014 die Heimat verließ, um Weltmeister zu werden. In ihrer Verantwortung läge es, dank eines effizienten Netzwerkes und nicht Geltungsdranges endlich jene Rahmen- Bedingungen zu schaffen, die dazu beitragen, dass der rotweißrote Schwimmsport sich nicht wie auch andere olympische Kerndisziplinen mit Ausnahmen von der Regel brüsten muss. Damit ist meine kurze Einmischung in die heimische High-Performance auch schon wieder vorbei. Mit Vorspiegelungen falscher Tatsachen will und werde ich mich, das sei festgehalten, künftig nicht mehr auseinandersetzen. Verlorene Zeit, weil sich ja, das Beispiel Milletivch hat´s vorgezeigt,  sowieso nichts ändert…!

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