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Schwimmverband als Selbstversorger mit ungenierter Schönfärberei

Ich will gar nicht (nach)zählen, wie viele Limits es bei den österreichischen Kurzbahn-Schwimmmeisterschaften für die Kurzbahn-WM bzw. Kurzbahn-EM im Dezember 2021 am Wochenende im verkleinerten 25er-Pool der Grazer Auster gab. Und warum? Weil mit ganz wenigen Ausnahmen (Reitshammer, Bucher, Kahler, Grabowski, X. Gschwentner, Gigler) diese eher hochtrabend Limits genannten Zeiten nur dazu reichen, dass die ÖsterreicherInnen ins Wasser springen und unter ferner schwammen irgendwo im Niemandsland der Ergebnislisten zu finden sein werden.

Aber wie auch andere Verbände/Vereine/Vereinsmeier haben es die lernfähigen Schwimmfunktionäre geschafft, sich sozusagen Second Hand, aber auch aus erster, eigener Hand zur sportlichen Selbstbefriedigung so zu vermarkten, als wäre alles rundum First Class! Selbstbetrug in eigener Sache kommt der Wahrheit schon näher, die wir jetzt ein bisschen näher beleuchten wollen, damit man erkennt, dass (Not)Lügen auch dann kurze Beine haben, wenn sie nach dem Prinzip: Wes Brot ich ess´, des Lied ich sing, zur Hand oder besser: in den Mund genommen werden…

Da hätten wir also einen Schwimmverband, der mangels ORF-Interesse sich das Online-Portal Laola1.at als Medien- und Marketing-Partner sucht, der bei den Kurzbahn-Meisterschaften seine Premiere in Wort und Bild (Live-Stream) gefeiert hat. So weit, so gut, dagegen ist ja nichts zu sagen. Nicht einmal dagegen, dass just ein deutscher Reporter (oder mit Piefke-Zungenschlag) diese Titelkämpfe kommentiert, selbstredend in den höchsten, euphorischen Tönen, die selbstredend auch von seinem als Co-Kommentator fungierenden Interview-Partner nicht nur geteilt, sondern noch ein bisschen  gesteigert worden waren.

Wer aber war dieser Gesprächspartner, der sich dazu verstieg, dass seine Erwartungen noch übertroffen wurden – der Vizepräsident des Schwimmverbandes, Peter Rothbauer, auch Vater des für Tokio schon qualifizierten, in Graz aber wegen Kanaren-Trainings fehlenden Brustschwimmers Christopher Rothbauer! Wer da von Amts- und Väter-Kollision sprechen sollte, der setzt sich – ich höre das schon ungesagt – dem Vorwurf einer unstatthaften, unerlaubten Sippenhaftung aus, nicht wahr. Und was zwar moralisch nicht das Gelbe vom Ei, aber offiziell nicht verboten ist, das wird ja wohl noch erlaubt sein, oder? Erst recht im Schwimmen…

Besonders objektiv, muss ich sagen, fand ich den ganz speziellen Hinweis, den sich unser Vizepräsidenten-Freund am Ende noch erlaubt hat, indem er (sinngemäß, nicht wortgetreu) sagte: „Ich muss mich auch bei Laola bedanken, weil es die beste Übertragung war, die ich je gesehen habe!“ Alle Achtung! Oder auf Neudeutsch: Wow! Dazu allerdings muss ich kurz anmerken, dass die Sieger-Interviews ein (stimmlich zumindest nettes) Mäderl namens Janine Sauer geführt hat, die vom Schwimmen in etwa so viel Ahnung hat wie meine Wenigkeit von Raketentechnik. Immerhin hat sie ja auch, ob ironisch oder wahrhaftig gemeint, die Aufzählung der Trainingslager oder Meeting-Städte in spe so kommentiert: „Dann reisen sie aber viel … ?“ Wow! Alle Achtung!

Ja, besser geht´s wirklich nicht mehr! Die US-Amerikaner sagen dazu; The blind leading the blind! Andersrum: Ungeniert schöngefärbter geht’s auch nicht mehr, wie das der Schwimmverband derzeit praktiziert. Stell Dir vor, nicht der OSV, sondern der ÖSV, also Skiverband, würde einen seiner Vizepräsidenten als Co-Kommentator oder Langzeit-Interview-Partner bei einer Live-Übertragung hinsetzen, um Mittelmaß in  den Himmel zu heben, dann würde es – wieder Neudeutsch – einen sogenannten Shitstorm geben. Aber eine Maus, die brüllt – und der Schwimmverband ist im heimischen Sport, wenn nicht Felix Auböck wie früher Rogan eine Weltbestzeit schwimmt, eine solche – ist und bleibt ungehört. Erst recht, wenn ein auf Sensationshascherei spezialisiertes Portal statt des ORF (mit bei weitem nicht so frischg´fangten) Reportern/Kommentatoren das frei Haus liefert…

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