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Schwimmwunderkind besitzt zum vergoldeten Talent ein goldenes Herz

Ich werde mich heute einem Thema zuwenden, das hierzulande so gut wie unbekannter Weise kein Gesprächsstoff ist, obschon es schön wäre, würde es ins rechte Licht gerückt werden. Es geht dabei ums Schwimmen, besser gesagt: um einen Schwimmer, aber nicht etwa, wie Sie vielleicht vermuten, um einen der herausragenden Österreicher wie Felix Auböck, Simon Bucher, Bernhard Reitshammer oder Christopher Rothbauer, auch nicht um irgendjemanden aus dem Verband oder dessen Führung, sondern um einen 18jährigen Teenager aus Rumänien.

Also werden Sie sich, geneigte Blog-Leser, natürlich fragen, um wen es sich dabei handelt? Um den schnellsten Mann der Welt im Wasser, den 100m-Kraulweltrekordler (46,86), zweifachen Langbahnwelt- und dreifachen Europameister (100m/200m Kraul) namens David Popovici aus Bukarest! Dieses größte Schwimmtalent im Kraulsprint seit dem mehrfachen russischen Olympiasieger Alexander Popow, das durchs Wasser gleitet, als würde es Butter aufs Brot streichen, hat mehr als nur Siege und Titel, Rekorde und Medaillen im Kopf und im Visier, sondern verfügt trotz seiner Jugend schon über soziales Gewissen und ein (großes) Herz für Kinder, obschon er selbst gerade dem Bubenalter entkommen ist.

Und womit hat sich David, der Schwimm-Goliath, ausgezeichnet? Der 1,90m große Modellschwimmer hat nämlich die erste WM-Goldmedaille seines jungen Lebens, die er vor einem knappen Jahr in Budapest über 200m Kraul gewonnen hatte, einschmelzen lassen, damit sie in purem Gold (und womöglich viele kleine Münzen) aufgewogen werden kann. Der neue, jüngste Midas des Schwimmsports hat´s aber nicht getan, um Gold statt Geld auf seinem Konto zu haben, sondern den Wert des Goldbarrens der Kinderkrebsforschung in Rumänien spendiert.

Es war und ist aber nicht die einzige gute Tat des Wunderkindes aus Bukarest, das mit seinen Preisgeldern und Sponsorengeldern auch Waisenkinder unterstützt, von denen es in Rumänien ja immer noch viel zu viele gibt. Und zudem mit Popovici-Highlight-Videos und Werbespots auch schaut, dass möglichst viele Leute nicht nur aus dem (Schwimm)-Sport die Spendierhosen anziehen, damit es weiter in der Hilfskassa klingelt. Diese Großzügigkeit eines Jugendlichen, der gemessen an seinen Siegen und Traumzeiten im Vergleich zu den US- oder Fußball-Millionären einen Pappenstiel verdient, würde sich meiner bescheidenen Meinung nach weit größere internationale Aufmerksamkeit verdienen als die obszöne Verschwender-Sucht. Und eine Goldmedaille als Weltmeister der Menschlichkeit. Edenfalls eine mehr als reife Leistung eines Frühreifen.

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