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Ski-Start mit Super-Evergreens, Mogel-Skandal, ÖSV-Watschen und Mika-Tachtel

Noch ist nicht aller Tage Abend, aber ein Großteil der Gefahren bis Ängste, die es angesichts des warmen, endlos langen Spätsommers, der kritischen Stimmen und der Drohgebärden von Klimaschützern gegeben hatte, sind wie ein Kelch an Sölden und dem Weltcupstart am Gletscher vorbeigegangen. So spannend auch das Damen-Duell der 30+Jährigen Evergreens, das die etwas jüngere Italo-Schweizerin Lara Gut gegen die italienische Kombi-Weltmeisterin und Doch-Nicht-Ski-Pensionistin Federica Brignone (33) um den Wimpernschlag von zwei Hundertstel für sich entschied, so bitter die Pillen, die andere schlucken mussten.

Nicht nur auf den Pisten, sondern auch abseits davon bei der heuer erstmals praktizierten Ski- und Wachskontrolle. Und dabei wurde Norwegen-Star Ragnhild Mowinckel oder besser gesagt: ihr Servicemann, als Schwindler ertappt, weil sie sich oder er ihr mit dem verbotenen Fluor im Wachs, also flutschender Wirkung im Flachen, offenbar einen Vorteil verschaffen wollte(n). Ihre Disqualifikation, die ein Lichtstrahl auf die Spektroskopie ausgelöst hatte, war für die Ski-Elche schon die zweite Watschen nach dem von Tränen begleiteten Rücktritt ihres bunten Slalom-Paradiesvogels Lucas Braathen, was alles, nur kein gutes Licht auf Norwegens Team wirft…

Und wenn es, womöglich auch Mowinckels bewussten oder unbewussten Mogelns wegen dank der Ötztalerin Franziska Gritsch (10.) den vom neuen Damenchef Roland Assinger geforderten Top-10-Platz gab, so war das Abschneiden der heimischen Ski-Damen zwar keine kräftige, aber doch eine Watschen mit den Plätzen 10, 14, 18, 23 und 24. Komme keiner und sage, dass fünf ÖSV-Damen in einem Riesenslalomfinale doch eine passable Mannschaftsleistung sei in einer der wenigen Sportarten, in denen Österreich mehr Trümpfe in der Hand haben sollte als ein Großteil der Gegnerschaft.

In einer Nationenwertung des Weltcupstarts wäre Österreich mit Gritsch gerade auf Platz 9 hinter Schweiz, Italien (2), Slowakei, Schweden, USA, Norwegen und Neuseeland mit Alice Robinson, gerade noch vor Kroatiens Slalom-Wunderkind Ljutic, die sich im Finale von Platz 27 an die 14. Stelle katapultierte gekürzt. Bei den ÖSV-Pistengirls liefs übrigens genau umgekehrt, was ganz sicher auch mit mentaler Schwäche zu tun hat.

Daran ändert sich garantiert nichts, wenn es verbal fast pauschal mit den Worten übertüncht wird, „dass es in die richtige Richtung geht…“ Ich meine, dass die Ansprüche einer leider Nicht-mehr-Skination Nummer 1, die es aber wieder werden will, ganz andere und viel höhere sein müssen als Mittelmaß und Statistenrollen. Wir wären schon froh, würden wir so eine Tachtel kriegen wie Mikaela Shiffrin, von deren 6. Platz im Nachhinein all jene Außenstehenden fast perplex waren, die sie schon vorab zur unschlagbaren Favoritin erklärt hatten…

PS: Dass ÖSV-Chefin Roswitha Stadlober zur Präsidentin des „reanimierten“ Europaverbandes gewählt oder als solche bestätigt wurde, kann vorerst noch fehlende Topresultate auf  Pisten nicht ersetzen. 

 

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