Einer seiner Schulkollegen, ein Unikat spzieller Art, der adelig angehauchte Klaus von Rohrer, feierte kürzlich seinen 90er im Golfclub Eichenheim bei Kitzbühel, am vergangenen Wochene wurde beim Sailer-Memorial-Golfturniers des unvergesslichen, einzigartigen ersten der damals nur möglichen Triple-Olympiasiegers gedacht. Umit dem Tonai, dem schwarzen Blitz aus Kitz, dem Frauenschwarm, Filmheld und Forever-Star, drückte auch ein anderer Stern in spe aus dem gleichen 35er-Jahrgang die Schulbank: Hias Leitner, Slalom-Olymiazweiter 1960 (hinter Ernst Hinterseer, 93), der heute seinen 90er feiert.
Leider nur in aller Stille, was nichts mit seinem Gehör zu tun hat, das er mit einem der neuen Geräte auf Trab bringt- eher damit, dass offenbar aus seinem bescheidenen Wunsch nichts geworden ist, als Kneissl-Läufer von Kindesbeinen an den neuen, letzten Produktions-Schrei der einst berühmten, dann konkursreifen, inzwischen revitalsierten Skifirma geschenkt zu bekommen. Und damit als körperlich immer noch durchtrainierter Sportmensch auf Lebenszeit ein paar Schwünge in den Gletscherschnee in nächster Umgebung zu ziehen. Als Selbstbestätigung, Kitzbühel-und Ski-PR. Den Versuch wär´s allemal wert gewesen. aber es blieb bei der Idee. Leider.
Ein bisschen symptomisch für den Silber-Hias, den mit Gold-Ernst Hinterseer anderen rettenden Engel der ziemlich verpatzten Spiele 1960 in Squaw Valley. Hias, gelernter Maurer wie später einmal Freund Maier, akzeptierte den Sport und das Leben, wie es kam. Gedudig. Freundlich. Hilfsbereit. Kein Sprücheklopfer, sondern Leisetreter, der selbst um einen seiner Sensationsiege weniger Aufsehen machte als heutzutage andere über verpasste Podestplätze – wie etwa seinen Abfahrtssieg auf der späteren WM-Piste vom Graukogel in Badgastein gegen alle Kapazunder in Zeiten der Ski-Allrounder (ohne Super G oder Super-, sondern echte Kombi aus ganzer Abfahrt und zwei Slalomläufen). Hätte es den schwarzen und den weißen Blitz (Anderl Molterer) nicht gegeben, er hätte viel öfter gewonnen statt nur aufs Podium zu fahren. Kismet, also Schicksal.
Wie so viele seiner Weggenossen, verdingte und verdiente sich Hias sein Brot auch als Skiprofi in Amerika, wo er sich dreimal zum Weltmeister krönte – auch gegen seinen einstigen Lehrmeister Pravda und Neuling Killy. Als er zrückkam anno 1972, verwandelte er Talente in Olympiasieger von Stock über Raich bis zu Matt und Eberharter. Es war auch seine Menschlichkeit, die zu deren Himmelstürmen beitrug. Und Hilfsbereitschaft. Auch als Trainerpensionist half er stets aus, wenn man ihn darum bat, selbst Slalomstangen zu tragen und zu setzen. Ein Hias, auf den Verlass war. Und der auch schaute, dass aus seinen Buben was wird. Aus dem Christian, der als Trainer immerhin einen finnischen Weltmeister (Palander) produzierte und jetzt eine Ski Academy führt, und aus Wolfgang, beruflich im Bankwesen verankert, aber seit Jahren auch Pressechef beim Hahnenkammrennen, womit sich der Kreis schließt.. Und den Hias selbst sieht man sommers über stets am Schwarzsee, wo er sich nicht ur sonnt, sondern auch schwimmt und sportelt. Als 90er aus einer Skigeneration, von der sich die juiänge immer noch eine Scheibe abschneiden kann. Hias, bleib uns noch lange so erhalten, wie du immer warst und bist. Gratulation.