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Ski-Premiere unter neuen Vorzeichen

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Jetzt geht´s los … jetzt geht´s los. Allerdings ganz ohne Fan-Jubel, Fußvolk-Geschrei und Musikantenstadl zu ebener Erd´ wie im ersten Stock, sprich: Gletscher. Publikumslos und keimfrei, nicht nur, was die Atmosphäre zum Auftakt des Skiweltcups hoch über Sölden betrifft. Auch die Aktiven, Trainer, Betreuer, Funktionäre sollten nach Mehrfachtests so gut wie Covid-19-frei sein, wenn sie zum Hang und an den Start gehen. Heute (10/13, ORF1) machen die Damen den Anfang, Sonntag (gleiche Zeiten) folgen die Herren mit dem ersten Rennen eines neuen Winters, von dem noch keiner weiß, was er wirklich alles doch noch oder doch nicht bringt. Und ein neuer Winter ist´s auch aus ÖSV-Sicht insofern, weil neue Oberchefs am Werk und Ruder sind mit dem rekonvaleszenten Toni Giger als fast neuem Sportdirektor (statt dem emeritierten Hans Pum), mit Christian Scherer (statt immer noch Biathlon-Weltverband-Vize Klaus Leistner), mit Stefan Illek, dem früheren Hirscher-Adjutanten, als neuen Alpin-Medien-Capo statt Langzeit-Boss Jo Schmid. Den Nachfolger vom Ski-Napoleon Schröcksnadel, Sitour-Gründer, Skiregionen-Besitzer und Investor in der Krebsforschung, gibt´s erst 2021, weil Corona alles um ein Jahr verschoben hat.

Einerlei. Die ÖSV-Cheftrainer allerdings sind die alten geblieben. Wie Andi Puelacher, bei dem auch Hirscher-Vater Ferdl als Mann mit Adler-Auge neu an Bord bei den Herren ist, die das Rad der Zeit zurück oder besser nach vorn drehen wollen. Und das gilt auch für Christian Mitter, der schon im Vorjahr von Norwegens Herren gekommen war, um neuen Schwung ins Damenteam zu bringen. Er hat am Samstag gleich eine ganze RTL-Elf am Start, darunter ein Trio, das aus schweren Verletzungen kommt: Ricarda  Haaser vom Achensee, die mit Bandscheibenschaden lange nicht trainieren konnte, Slalomspezialistin und Wahl-Innsbruckerin Bernadette Schild, die sich vor einem Jahr am Sölden-Hang das Kreuzband gerissen hat, und Stephanie Brunner aus dem Tuxertal, die den dritten Kreuzbandriss  verdauen musste.

Ob sie das unterbewusst womöglich einbremst? „Ich bin nur Skitrainer und kein Psychologe, der in sie reinschauen kann“, so Mitter, der aus einer Skifamilie in der Ramsau kommt (Vater war Nordischer WM-Chef 1999, Bruder ist Sprungtrainer). „Aber beim Training hat man nichts von mentalen Folgen der Verletzungen bei allen gesehen. Darum sind sie ja jetzt auch mit dabei!“ Nachsatz zu Brunner: „Sie ist 17 Monate lang kein Rennen gefahren – da ist´s schwierig zu sagen, ob sie dort anschließen kann, wo sie aufgehört hat. Ich kann´s nicht vergleichen, weil ich sie noch nie in einem Rennen gesehen hab“. Also auch eine Sölden-Premiere.

Was erwartet sich Mitter vom ersten Rennen auf einer trotz Neuschneemengen bestens präparierter Piste von der Ski-Elf? „An Haufen unter den ersten 30. Und dann noch was drauflegen im Finale!“ Mehr wollte sich der Steirer nicht entlocken lassen. Zu denen, von  denen er sich aber doch einiges erhofft, gehört der einstige Juniorenstar Franziska Gritsch, Lokalmatadorin aus Sölden bzw. Umhausen, die im Vorjahr den schwierigen Wechsel vom Nachwuchstalent zum Star in spe bei den Großen schon geschafft und als Sölden-Siebente eine tolle Talentprobe geliefert hat. Von ihr und ihrem Weg zur Spitze scheint Mitter überzeugt. „Das Mädel ist nicht nur im Riesentorlauf gut – sie ist eine starke Allrounderin.“ Auch deshalb, weil der Weg zur Endstation Sehnsucht beim Skirennlauf fast immer über den Riesenslalom-Kern führt. Wenn der passt, dann sind Skirennläufer in der Regel stets kerngesund – und der Fehler- oder Sturzteufel meist Schnee von gestern…

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