Wo gehobelt wird, dort fallen Späne. Und wo gerodet wird, dort wird der Wald lichter und lichter. Beim allgemeinen, alles andere denn fröhlichen Kahlschlag durch die neue alles andere denn zuckerlsüße, eher hartbittere Regierung hat der Sport natürlich keine Ausname gemacht, da ist er im Gegensatz zu den sonstigen Regierungserklärungen keine Nullnummer, sondern selbstverständlich ganz schön präsent. In Schneichel- und Streichelformen nennt man zehn Prozentn weniger an Förderungen gern Solidaritätsabgabe. Wer härtere Töne anschlägt, sagt eher: Mitgehangen, mitgefangen. Neudeutsch: Sorry. Auf Schickeria-Deutsch: Tut leid, kannst nix machen.
Aber ist „Rien ne va plus“ im Casino brutal der Budgetsanierung wirklich ein alternativloses Konzept? Ja, wenn man es wie in den ersten Nachkriegszeit bei der Struktur belässt, die seit 80 Jahren regiert – bIitzschnelle Lösungen a la Ankauf der violetten Austria-Arena durchs Wiener Rathaus inklusive, bevor buchstäblich der Rot-Stift durch einen Finanzminister angesetzt wird, der geradezu symbolisch den beziehungsträchtigen Namen Marterbauer trägt. Darauf wird man sich einstellen müssen.
Auch der Sport, der ja mehrgleisig fährt mit ASKÖ, ASVÖ, Union und anderen (Dach) Verbänden, Institutionen und Instanzen, die allesam mit hohen Verwaltungskosten und unproduktiven Versorgungsposten verbunden sind wie auch bei den diversen Krankenkassen und sonstigen Sozialeinrichtungen, die esnicht nur auf Bundes-, sondern allen neun Bundesländer-Ebenen gibt frei nach dem Motto: Jedem das Seine!
Ja, wo bleibt denn da der Kahlschlag? Wann kommt man auf die ziemlich naheliegende Idee, dass sich aus teurem Drei oder mehr eine billigere Eins machen ließe, in der alle (Partei-) Farben paritätisch vertreten sein könnten, also nur ein bezahlter statt drei oder gar mehr honorierte Generalsekretäre oder was es sonst noch für Posten gibt, nur ein statt mindestens drei Büros mit allem, was dazugehört, und das alles noch mal 10 für Bund und Länder. Wenn man das hochrechnet, dann würden sich trotz des notwenigen, enger geschnallten Gürtels sogar infrastrukturelle Defizite in manch Sportart leicht abdecken lassen. Wenn .. ja, wenn das Wörtchen wenn nicht wär´…
Ich kenne kaum ein anderes westliches Land, in dem sich der Spruch vom Sport als schönste Nebensache der Welt in Staats- und Regierungsseiten inhaltlich so stark spiegelt. Von Profi- bis Amateurbereich, von Spitzen- bis Breitensport, von parapolitischen und halbstaatlichen Organen und Medien als verlängerten Armen herrscht im heimischen Sport im Großen wie im Kleinen eine Devise, die an etwas erinnert, das es nicht gibt, aber so tut als ob – darf´s ein bisserl schwanger sein?
Und das endet, um ein kleines Beispiel zu nennen, statt bei der gesetzlich abgesegneten täglichen Turn- oder Bewegungsstunde im Unterricht in einem Fit-TV-Programm just zu einer Vormittagszeit, da die laut erschreckenden Untersuchungsdaten allzu fettleibigen Kinder und Jugendlichen entweder zur Schule oder auf die Uni gehen bzw als Lehrlinge im Berufsleben stehen. Hauptsache, es hebt sich – wirklich prominente Ausnahmen bestätigen wie immer nur die Regel – für eher doch nur Pseudo- oder gar in Ungnade gefallene Stars der Vorhang im Interesse ihres Managements. Nicht überall fallen Späne, weil eben nicht überall so ehobelt wird, wie es nötig wäre….