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Sport-Gala mit Blitz- und Frühwahl, die mehr Mainstream mit Altbekannten folgt statt Pionieren und Türöffnern

In zwe Tagen ist´s wieder so weit, dann geht die Sport-Gala, gesponsert von den (Glücksspiel)-Lotterien, die bekanntlich vom Gesetz wegen den Sport fördern müssen, über die Stadthallenbühne. Ich werde mir das aus der Spitalsperspektive anschauen, wo ich für zweiächte am Tropof hänge, habe aber vorweg schon ausführlich ggelesen, wer alle moderiert, wer aller die Chance hat, ausgezeichnet zu werden, und wer aller aus dem heimischen Sport, ob älteren oder jüngeren Semesters, dazu als Aufputz eingeladen wurde oder gar eine Laudatio halten darf für den einen oder anderen Preisträger.

So weit, so gut oder –  obschon ich zu den Männern der ersten Stunde der vor etwa 30 von Michael Kuhn aus der Taufe gehobenen Mitveranstalters Sports Media Austria gehöre – doch nicht einverstanden mit einer Blitzwahl von zwei Tagen zu einem Jahreszeitpunkt, in dem in den folgenden drei Monaten noch ganz schön viel passieren könnte, ob so oder so. Und wenn ich mir die Liste der mehr  oder weniger bekannten oder erfolgreichen Sport-Promis anschaue, dann fällt mir auf, dass keine(r) von denen fehlt, die auch sonst zur sportlichen Seitenblicke-Gesellschaft gehören, aber doch der eine oder die andere Trendsetter: In  oder Game-Changer: In, wie es der Turn-General auf der Verbands-Homepage zum besseren Verständnis für Junge schreibt.

Vielleicht hab´ ich ihn in der Eile übersehen, mir fehlt aber jener Turner auf der Einladungsliste, der als diplomierter Technik-Mathematiker dieser Tage seinen Rücktritt erklärt hat. Jener Vinzenz Höck, 29, den ich als einziger meiner Branche vor sechs Jahren in Neapel bewundern durfte, als er bei der fast wie eine WM besetzten Universiade – und Turnen ist ein Studentensport immer gewesen – die erste historische Silber-Medaille für Rotweißrot seit dem Olympiasieger Julius Lenhart vor weit mehr als 110 Jahren, also in Pionier-Steinzeiten, gewonnen hat. Und Vinz holte auch noch EM-Silber, Weltcuperfolge und Topresultate als einer der weltbesten Herren der Ringe, leiderkeinen Olympiaplatz, weil der im Turnen am ehesten über Teams geht, jedenfalls 1o0x schwerer zu holen als in vielen Sportarten, von  Breakdance und Co nicht zu reden.

Hätte es keinen Höck gegeben, der mit vordem unvorstellbaren Resultaten demonstrierte, was auch für rotweißrote Turner möglich ist, würde es keine Charlize Mörz geben, die den Gesamtweltcuop am Boden gewann, inzwischen zwei Weltcupsege auf dem Konto hat und auch (glücklos) bei Oympia dabei war. Und dahinter lauern mit Fräulein Bohle und den Junioren Lintpointner, Schwaiger und Co schon die Next Generation, nicht eingekauft wie anderswo, aber international bekannter als daheim, wo selbst Berufserfahrene ihre Namen gar nicht kennen. Das gehört bei allem Respekt mit Verlaub zu den Kehrseiten der Gala, die ihre eigenen Gesetze hat. Wenn es um die Niki-Trophy in memoriam Lauda geht, muss halt Vollgas zumindest irgendwie mit in der Pole-Position sein. Wobei ein Pilot wie der 10-malige GP-Sieger Berger nicht genügt…

PS. Ob man öberhaupt in Erwägung gezogen hat, die Medizinerin und Ironman-Sensation Pabinger nach ihrem Sieg mit WM-Hawaii-Limit in Superzeit zu holen, weiß ich nicht, wär´ aber ganz sicher nicht falsch gewesen.

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