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Teenager-Damenfinale markiert mit Generationswechsel auch Trendwende

 Ja, wer hätte das gedacht! Heuer kommt´s in Flushing Meadow zu einem Teenager-Damenfinale beim US-Open, zum ersten seit dem Jahre 1999, als sich Venus Williams und Martina Hingis im Endspiel duellierten. Aber beides betrachtet, kein Vergleich. Hingis war damals schon mehrfache Grand-Slam-Siegerin und Nr. 1 der Welt, die Venus der Williams-Sisters wurde als bald unschlagbare Black Power der Szene gehandelt. Kurzum, beide waren schon Weltspitze und Teenager-Establishment, während es sich bei den schillernden, fernöstlich angehauchten Jungstars Leylah Fernandez, 19 seit 6. September 2021, um die aktuelle Nr. 73 und mit Emma Raducanu, erst 18, gar um die erste Qualifikantin aller Zeiten handelt, die das US-Open-Finale erreichte. Also zwei Teenager-Sensationen!

Kurzum, in New York und in den USA, dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten, wurde Geschichte mit unfassbaren Tennisgeschichten geschrieben, die ein Millionen-TV-Publikum in Erstaunen und Entzücken versetzten. Ja, wer immer darauf gewettet hätte, dass Leylah und Emma, diese beiden Teenies, um den letzten Grand-Slam-Titel des Jahres ballern würden, der hätte Millionär werden können, keine Frage. Aber wie gesagt – niemand hätte je für möglich gehalten, dass es so kommen würde, wie es jetzt gekommen ist. Mit einem von Mut geprägten Tennis auf Teufel kommt raus, das alles wagt, aber keine Kompromisse kennt.

Leylah vs. Emma: Zukunftsweisendes Teenager-Duell um den US-Open-Titel einer Nr., 73 mit der ersten, historischen Qualifikantin.

Trotz der Williams-Kraftwerke, trotz der Henin-Raffinesse, trotz der Trümpfe, die die eine oder andere ausspielten – sowohl Raducanu als auch Fernandez stehen für ein Damentennis, das sich mit seinem Tempo, dem frühen Treffpunkt des Balles und der großen Risikobereitschaft dem Spiel der Herren annähert.  Der völlig überraschende Generationswechsel wird, um auch einen anderen Aspekt zu betrachten, auch von einer  spielerischen Trendwende begleitet, die bereits vor zwei, drei Jahren von der mittlerweile durch Selbstzweifel und Angstzustände ins Abseits beförderten Naomi Osaka eingeleitet wurde. Die Devise lautet: Flink auf den Beinen, schnell in der Reaktion, früh im Schwung, darum möglichst hart in den Schlägen, in die da und dort Überraschungsakzente eingestreut werden.

Die ganz große Wettchance, um – bleiben wir beim Tennis – mit einem oder ein paar Schlägen reich zu werden, haben wir alle leider verpasst. Aber ich möchte wetten, dass weder diese beiden Teenager noch diese Tennisversion (zumindest auf Hartplätzen oder Rasen) eine Eintagsfliege bleiben, sondern ebendiese über kurz oder lang zum Maß der Dinge gehören. Mit dem sensationellsten US-Open-Endspiel, das es je gab, könnte mit neuen Namen eine neue Zeitrechnung bei den Tennisdamen beginnen, mit der nach zwei Jahrzehnten alte Kapitel endgültig geschlossen werden.

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