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Tennis ohne Thiem kann von Golfern wie Wiesberger, Schwab und Co nur träumen

Es sind nur noch elf Tage, dann geht´s los mit dem Daviscup neuen Formats in Innsbruck. Aber wer weiß heute schon, welch Ein- und Beschränkungen es gibt, wenn einige, aber nicht alle Topstars, allen voran Novak Djokovic, bei der Vorrunde in zwei Gruppen in der Olympiahalle aufschlagen. Ja, wer weiß heute schon, welche Streiche uns Corona noch spielen wird angesichts der Inzidenzzahlen und der auch regionalen (Schutz)-Maßnahmen, die diktiert werden. Aber ganz unabhängig davon ist´s ja nicht gerade so, dass nach und durch den verletzungsbedingten Ausfall von Dominik Thiem das Interesse heimischer Fans explodieren würde, wozu auch die keineswegs moderaten Kartenpreise von 67 Euro aufwärts nicht nach Ticketseller schreien.

Also bleibt die Hoffnung, dass Dennis Novak und Konsorten in der Rolle krasser Außenseiter über sich und den einen oder anderen Serben und Deutschen hinauswachsen, um Werbung in eigener und Tennissache zu machen. Immerhin können sich mit Captain Koubek und Sportdirektor Melzer auch die optimistischen Fans daran klammern, dass der Daviscup nicht anders als der Fußballpokal mittlerweile seltener als ehedem, aber manchmal doch noch eigene Gesetze hat.

Schade nur, dass es beim Golfsport zwar den Ryder-Cup gibt, bei dem Bernd Wiesberger zuletzt (obschon für Europa sieglos) eine historische rotweißrote Premiere feierte, aber für unsere Top-Professionals keine mit dem Daviscup vergleichbare Form. Da nämlich könnten Österreich im Golf womöglich so auftrumpfen wie einst im Tennis mit den Musketieren Muster und Skoff, als es in Wien gegen die USA schon zu einer durchaus möglichen Final-Sensation auszuholen schien. Hätte es eines Beweises bedurft, dann wurde er nicht nur, aber plakativ an diesem Wochenende geliefert, obschon ein Mann wie der Olympiazehnte von Tokio, Sepp Straka, mit einigem Pech und um einen Schlag den Cup bei den Houston Open verpasste.

Aber eben dort in der hochdotierten US-PGA-Tour kämpfte sich Matthias Schwab in der dritten Runde so weit nach vorn, dass die Top Ten in Reichweite waren. Und noch viel besser ging´s Bernd Wiesberger, der beim ersten der beiden finalen European-Tour-Turniere in Dubai (Jumeirah-Kurse) als geteilter Zweiter seinen zweiten Saison- und insgesamt achten Titel nur um einen Schlag verfehlte, sich aber damit wieder unter die Top 60 der unglaublich dichten Golf-Welt spielte.

Wenn das damals, als sich mit Muster (und auch Skoff) alles nur um Tennis drehte, irgendjemand vom noch meilenweit entfernten Golf prophezeit oder gar erwartet hätte, wäre für einen Golf-Narren gehalten und verlacht worden. Mittlerweile allerdings gehen die Uhren anders. Oder in eine andere Richtung, was auch dadurch bestätigt wird, dass im kommenden Spieljahr mit Lukas Nemecz ein vierter Golf-Profi auf der großen Europa-Tour voll und mit Nachwuchsmann Niklas Regner ein Neo-Profi zumindest dann und wann bei großen Turnieren abschlagen darf. Davon aber kann man im heimischen Tennis erst recht dann, wenn Thiem spielt, derzeit nicht einmal träumen. Eben das sollte auch die Verantwortlichen mehr als nachdenklich stimmen …

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