Es kann sich nur noch um ein paar Stunden oder ein, zwei Tage handeln, bis es nach mehr als neun Monaten so weit ist. Ja, dann feiert unser aller Domi(nic) Thiem sein Comeback nach der offenbar heimtückisch-langwierigen Handgelenksverletzung und ganz wenigen Trainingssätzen. In aller Bescheidenheit, wie er in seinen mehrsprachigen PR-Aussendungen betont, bei einem 125er-Challenger im schönen Marbella an der zuletzt allerdings verregneten Costa del Sol ganz im Süden von Europa.
Bei jenem Turnier also, das der Leitgeb-Filius Flo(rian) von seinem so plötzlich und unerwartet verstorbenen Vater Ronald „Ronnie“ quasi über Nacht (in Combo mit Damen) übernehmen musste. Ich wusste von einem Telefonat mit dem Flo, dass das Thiem-Comeback mit Wildcard im beiderseitigen Interesse von österreichischem Star zu österreichischem Challenger-Chef im Raume gestanden war, habe aber mit einiger Verwunderung in den schriftlichen oder phonetischen O-Tönen des Domi(nic) nie den Namen Leitgeb gelesen oder gehört, sondern nur von einem personell ungenannten, also diffusen Turnierleiter …
Für wen es jetzt ein Geschenk des Himmels ist, dass Thiem im Puente Romano seine Rückkehr gegen den bisher unbekannten Argentinier Pedro Cachin vollzieht, ist schwer zu beurteilen. Wenn ich aber dann in den Aussendungen des neuen Thiem-PR-Teams mit Aussagen des Ex-US-Open-Siegers und Ex-Weltranglistendritten verwöhnt, besser: konfrontiert werde, dass er sich dessen bewusst sei, ganz unten anfangen zu müssen, und deshalb auch bereit, beinhart an sich zu arbeiten, dann passt dazu die nächste Meldung wie die Faust aufs Auge.
Wissen Sie eigentlich, geschätzte Blog-Leser, wie und wo der Final Countdown von Herrn Thiem zu seinem Comeback beim Marbella-Challenger verlaufen ist? Auf dem Trainingsplatz? In der Kraftkammer? Auf der Mentalcouch? Irrtum! Fehlanzeige! Ein Teil der Zeit ist bei und für unser aller Domi(nic) im wahrsten Sinn des Wortes im Flug vergangen! Wie das, so werden sie natürlich fragen. Die verblüffende Antwort, die man kaum glauben kann: Thiem jettete am Freitag von Marbella via Malaga ganz kurz zu Werbe-Aufnahmen nach Wien und dann gleich wieder zurück, macht nach Adam Riese allein an reiner Flugzeit ohne Holding für einen Privatjet locker sieben Stunden, ohne An-, Rückfahrt und sonstige Aufenthalte.
Ja, da kommt unsereins aus dem Staunen kaum heraus, wie ausgeklügelt das Timing bei der Rückkehr zum Turniertennis im Hause Thiem ausschaut. Ich finde, dass auch wir Tennisfans in aller Bescheidenheit nur zustimmen können, dass man sich nach neun Monaten kaum besser auf eine an sich schon schwere Comeback-Geburt vorbereiten kann als mit einem feinen Jet-Hupferl. Applaus. Applaus!