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U17-Burschen vor WM-Finale: Nehmt euch Junioren-Europameister 57 mit Nemec und Co zum Vorbild

Morgen ist der Tag aller Tage, an dem die rotweißroten Fußblltalente mit dem neuen Fußball- statt Bühnen/Filnmkomiker Hans Moser aus Liefering das Happy Encd einer märchenhaften Story im Wüstenstaate Qatar schreiben wollen. Österreich U17-Weltmeister, was durchaus möglich und machbar ist, das klingt auch jetzt noch vor dem finalen Duell mit Portugal eher nach Faschingsscherz-Utopie denn unglaublicher Realität. Aber die vom kleinen, unterschätzten Rapid-Salzburger Hermann Stadler perfekt eingestellten Jungmänner sind nicht nur eine kompakte Einheit, sie verfügen mit Moser und Pokorny, dem Kapitän, und dem jetzt verletzten (Kreuzbandriss) Dobis über das, was in der neuen Sprachregelung als Unterschiedspieler bezeichnet wird, also in jeder Hinsicht herausragsend.

Und so sensationell, so schlagzeilenträchtig, so selbstbewusstseinfördernd und dem Titel nach historisch morgen ein WM-Triumph wäre, so sehr wir jubeln, so sehr wir uns freuen, im Fußball zu Weltmeistern anderer Sportarten aufgeschlossen zu haben, insbesondere der Ski- und Winterszene, so sehr möchte ich als alter Hase daran erinnern, dass Österreich mit seinen Junioren vor mehr als 68 Jahren schon einmal nicht nur selbsternannte Wunderteams in den Fußballhimmel hob, sondern in der Höhle der spanischen Löwen anno 1957 den EM-Titel mit einem 3e:2 im ausverkauften Bernabeu-Stadion gegen Spanien gewonnen hat.

 

Der Salzbuerger Öllerer schoss das Siegestor zum 3:2 gegen Spanien. Und die Sensatonssieger.

Das ist sehr lange her und viele junge Fans und auch junge Kollegen werden mit dem legendären Spruch: Des war vor meiner Zeit, diese Erinnerung vom Tisch wischen, die aber in ihrem wahren, harten Kern darauf zurückkommt, was damals wie heute den Unterschied ausmacht. Von den Jungstars,  die in Madrid der Fußballwelt ein Loch schossen, schaffte im Grunde nur ein Trio den Sprung nach ganz oben und mehr als vielleicht einmal ns Nationalteam: Stopper Walter Glechner, der  mehr als 10 Jahre die Rapid- und Team-Abwehr dirigieren sollte, der ebenso grünweiße Mittelfeld-Roboter Walter „Schani“ Skocik und der vlon  Helfort jum ein Butterbroit geholte violette (später blaugelbe) Nemec Horstl, eine ähnlich fast animalische Stürmerkraft wie heute ein Haaland. Halt ein dynamischer, technisch versierter Torgarant aus dem Bilderbuch.

Schwergewicht Nemec wurde einer der Fahnenträger des späteren Decker-Wunderteams (1060 – 1982), das alle großen Gegner (Spanien, Russland, CSSR, England, Schottland, Ungarn) wegputzte, die Nr. 1 in Europa waren, aber auf Geheiß des damaligen Böhler-Generals und ÖFB-PräsidentenHans Walch aus Spar-Gründen nicht an  der WM-Quali für Chile 1962 teilnehmen durfte. Unvorstellbar, aber längst vergessenes Faktum. Vielleicht wäre auch der Steirer Tautscher (Voitsberg) eine Größe geworden, hätte er als angehender Sturm-Stürmer keinen Kreuzbandriss erlitten, im damaligen Stadium der Medizin und Orthopädie gleichbedeutend mit dem Karriere-Ende.

Damals also wurden die Hoffnungen von morgen Europameister in einem Turnier, das  nur peropher mit heute zu vergleichen  ist, Ohne Ausdstauschspiedler, ohne Fußballzwerge. Damals spielten mit Ausnahme von Brasilien, Urugay und Argentinien alle klassischen Fußballnationen von England über Italien und Frankreich bis Spanien mit. Ich denke, dass man unseren U17-Jungstars über alles historische Gefasel und euphorische Sensationshascherei hinaus dieses damals ebenso unterschätzte, goldene Junioren-Team als Vorbild vor Augen führen sollte, den iabolischen Merkel-Spruch inklusive, der da hieß: Wir schaffen das! Die Chancen unserer Kicker-Talente jedenfalls stehen um Eckhäuser besser …

PS: Östedrreuiuchs Mannschaftsaufstellung beim finalen 3:2 in Madrid: Kraushofer (Vienna); Osicka (Prater SV), Glechner (Rapid), Puffer (W-Innsbruck); Nikischer (Wacker), Skucik (Rapid); Lahner (Vienna), Nemec (Helfort), Tautscher (Voitsberg), Öllerer ASAK 1914), Schilling (Admira).  

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