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Über Alaba und Star-Referee i. R namens Meier, der den „Oberschiedsrichter“ VAR zur Diskussion stellt

Habe Montagabend im Servus-TV-Sport und Talk im Hangar zwei (Diskussions)-Themen verfolgt, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Zunächst über David Alaba, der puncto Titelsammlung beim FC Bayern und nun beim Weißen-Real-Madrid-Ballett unumstritten der erfolgreichste österreichische Fußballer aller Zeiten ist. Ob er aber, der beste Kicker ist, den wir je hervorgebracht haben, das sei dahingestellt, schließlich sind die Rollenspiele anderer Größen im Wechsel der Generationen und des Fußballdiktats einfach nicht zu vergleichen.

Das jedenfalls ist meine ganz persönliche Perspektive mit dem Hinweis auf ältere Semester wie einen Ernst Ocwirk, der immerhin zweimal einer damals noch ernstzunehmenden Fifa-Weltauswahl war, die um ein Haar den Briten im altehrwüigen Wembley-Stadion den Nimbus der Unschlagbarkeit geraubt hätte, wäre da nicht im Nachspiel ein Elfer für England gepfiffen worden, den (Sir) Alf Ramsey, späterer Weltmeistertrainer, verwandelte. Nur ein Beispiel von vielen anderen Österreichern, die in der Beletage des Fußballs hervorragende Rollen gespielt haben wie etwa Franz Hasil …  

Viel interessanter fand ich dann die Aussagen des einst sowohl hochgelobten als mancherorts verdammten Schweizer Fifa-Schiedsrichters i. R. und preisgekrönten TV-Kommentators Urs Meier zum umstrittenen VAR. Wenn ich richtig interpretiere, was Urs Meier da alles sehr verständlich auch puncto Hi-Tech-Zerrbildern von sich gab, dann hat er damit auch mehr oder weniger durch die Blume gesagt, dass der Video Assist Referee (VAR) in der aktuellen Version entbehrlich ist.

Einer Meinung, der ich mich anschließe, weil dieser VAR ja mehr oder weniger willkürlich bis selbstherrlich in authentischer Interpretation entscheidet, ob eine heikle Aktion und Situation überprüft werden soll, der Oberschiedsrichter also quasi den Schiedsrichter auffordert, sich selbst zu bestätigen oder zu korrigieren, womit er ihm als unsichtbarer Keller-Referee den Schwarzen Peter als Zielscheibe von Schmäh- wie Buhrufen oder gar Becher- und sonstigen Würfen zuspielt.

Und all das, wie Meier klarlegte, mit Bildern aus verschiedenen Blickwinkeln, die oft nicht übereinstimmten. Andersrum: Der VAR, zunächst als Inkarnation des Fairness-Apostels im Millionenspiel bejubelt, hat sich als Zankapfel entpuppt, der obendrein die Autorität des Feldschiedsrichters untergräbt, da beißt – so würden die Deutschen in ihrer teutonischen Eigenart sagen – die Maus keinen Faden ab …

Und wenn schon VAR, so monierte der geradezu berufsjugendlich wirkende Urs, inzwischen 64 Jahre alt, dann bitte mit viel mehr Einbeziehung ehemaliger Spieler und Topschiedsrichter, die aus Erfahrung viel mehr und viel besseres G´spür für heikle Szenen haben würden als noch so versierte Hi-Tech-Freaks.

Ich kann dem ebenso zustimmen wie der Forderung des ehemaligen Spitzenschiedsrichter an die Fifa, die viel zu komplizierten Handspiel- und sonstigen Regeln wieder zu vereinfachen, denn die über mehr als ein Jahrhundert weltweit gewachsene Popularität des Fußballs war und wäre auf eben diese einfachen Regeln zurückzuführen gewesen. Auch wenn mich die Freaks der amerikanischen Fußballversion verfluchen – der weltweit um ein Vielfaches dominantere Fußball, der mit Kopf und Fuß gespielt wird, braucht keine Anleihen vom (aufwendigeren technokratischen) American Football, der weitgehend ein Handball- und Laufsport ist.

Das ist meine persönliche, ganz bescheidene Meinung, die sich in vielen Punkten mit jener des Urs Meier deckt. Und die ich hiermit zu weiteren Debattenrunden zur Diskussion stelle

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