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Und am Ende hat der rotweißrote Fußballnachwuchs den „Scherb´n“ auf…

Der Traum von einer WM-Teilnahme in Indonesien fand für das rotweißrote U19-Nationalteam ein ebenso abruptes wie unrühmliches Ende im Malatinsky-Stadion, benannt nach jenem slowakischen Toptrainer, der einst das Zepter auch bei Admira-Wacker geführt hat. Beim Mute der Verzweiflung, mit dem die Jung-Ösis gegen die biederen Slowaken und ein 0:1 anstürmen wollten, gab´s kein Durchkommen, dafür aber zweimal Gelb und damit Rot für den verhinderten Barcelona-Star und ebensolchen Rapid-Stammspieler Yusuf Demir.

Die allgemeine Enttäuschung, das ferne Nahziel verpasst zu haben, schob die Schuld vor allem dem belgischen Referee in die Schuhe, obschon die doch nicht ganz so guten Jungstarlets das eine oder andere Tor auf den Füßen gehabt hätten. Eben diese Abschlussschwäche, das sei der Ordnung halber gesagt, wurde vom ebenfalls enttäuschten Sportdirektor Peter Schöttel auch angesprochen und eingestanden – ein bisschen Kehren vor der eigenen Tür also. Aber nicht Schöttel fungierte als Betreuer des Nachwuchsteams, dem im eher skandalträchtigen Ende die Sicherungen durchgbrannt waren, sondern ein ganz anderer, wohl über kleine Insider-Kreise hinaus unbekannter Trainer, zu dem mir ein Ex-Kicker aus besseren Schwechat-Tagen per WhatsApp die Frage stellte: „Wer ist Martin Scherb?“

Ja, gute Frage, auf die ich so schnell keine Antwort geben konnte, weil mir sein doch nicht ganz unwichtiger Steckbrief alles, nur kein Begriff war. Auch wenn ein guter Trainer nicht unbedingt eine Fußballergröße gewesen sein muss, so sind mir als Nachwuchstrainer seines und nur wenig älterer ÖFB-Jahrgänge solche Namen wie Manfred Zsak oder Hermann Stadler, davor noch von Herbert Prohaska über Didi Constantini bis Andi Herzog eingefallen, also Topstars und Nationalspieler i. R., zu denen die Hoffnungen von morgen und übermorgen aufblicken konnten.

Aber Martin Scherb, who? Sie werden´s kaum glauben, aber wahr ist, dass der gebürtige Niederösterreicher aus St. Pölten, für den als Highlight er gespielt hat und als Spielertrainer tätig war, unter anderen bei Krems, Tulln, Maria Anzbach, Herzogenburg und fünf Monate in Altach seine Sporen so spektakulär verdient hat, dass er schon 2004 zum ÖFB-Ausbildungsleiter bestellt wurde. Welch Kriterien dieser Selektion zu Grunde lagen, das entzieht sich ganz ehrlich meiner Kenntnis, mich verwundert aber, dass es Martin Scherb schon im zarten Traineralter von 35 Jahren (2004 bis 2007) gelungen war, vergleichsweise ein Quantensprung vom Lehrling zum Meister seines Faches.

Sollten die (halb)offiziellen Angaben (transfermarkt.at) allerdings nicht stimmen, dann hätte Martin Scherb eigentlich den Statistikern selbst die rote Karte zeigen müssen, dass sie irreführende Arbeitsstationen veröffentlichen. Wenn nicht, wenn also alles seine Richtigkeit hat, dann muss ich gestehen, dass das Trainer-Wunderkind Scherb trotz täglich aufwendiger Recherchen an mir vorübergegangen ist – im Gegensatz zu jenen, die ihm offenbar fast blind vertrauen. An ihm und seinem U19-Team allerdings ist der Kelch im Malatinsky-Stadion leider nicht vorbeigegangen. Und Rotweißrot hat jetzt im wahrsten Sinn des Wortes den „Scherb´n“ auf…

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