Fussball

US-Amerikaner mit anfänglicher Brillanz ohne Effizienz, die am Ende bestraft wurde

Genug der politischen Demos, Infos oder sonstigen unsportlichen News bei dieser erst im Final Countdown so richtig skandalisierten Katar-WM, bei der zumindest bisher der Fußball selbst zu kurz gekommen war. Und dann erlebte man eine erste Spielhälfte von US-Amerikanern gegen Wales, denen man vorweg nie zugetraut hätte, dass sie einen Fußball vom Feinsten spielen würden und könnten, als wären sie Portugiesen oder Spanier. Und abgesehen davon, dass Wales die Gegnerrolle spielte, die wir gern gespielt hätten, wären wir nicht an den Briten und Bale gescheitert, erinnerten diese von Coach Berhalter anfänglich glänzend auf- und eingestellten Amis mit einigen Bullen-Akademikern im Spiel gegen und mit dem Ball auch an die Salzburger in bester Form zur besten Zeit.

Kurzum, die erste Hälfte glich einer Einbahn, in der aber angesichts des Kraftaufwands, Energieverbrauchs und nur einem, allerdings fabelhaften Tor schon die große Gefahr einer Sackgasse steckte. Manch einer, den ich gewarnt hatte, diese 1:0-Führung nicht zu überschätzen, weil sich mit einer Aktion alles ändern könnte, hat mich natürlich als Kassandra vom Dienst belächelt. Aber wieder einmal bestätigte sich die alte Fußballweisheit, dass man Tore, die man hätte schießen müssen, aber nicht schießt, vor allem dann irgendwann kriegt, wenn man meint, man müsste einen Minimalvorsprung über die zudem noch elendiglich lang gedehnte Zeit retten.

Und wer dann langsam in Panik gerät, weil er dem hohen Anfangstempo mit immer mehr Ballverlusten immer mehr Tribut zollen muss, der wird dann auch für diese erst selbst gewählte und dann von den immer stärkeren Walisern erzwungene Taktik bestraft. Und am Ende war´s dann wiederum jener Nicht-mehr-Real-Edelreservist Gareth Bale, der den Yankees mit seinem Elfer-Tor (82.) den erhofften Auftaktsieg ebenso raubte wie er im März des Jahres für unser Team das WM-Aus besiegelt hatte. Und fast wär´s für die US-Amerikaner sogar noch in die Hosen gegangen nach dem verpatzten Kopfball-Ausflug des Torhüters Turner, der eher einem Unsicherheitsfaktor glich.

Zurück bleibt trotz der Hui-und-Pfui-Hälften der Eindruck, dass der amerikanische Fußball unterwegs ist zu einem internationalen Faktor mit moderner Spielweise, nicht mehr mit englischem Kick and Rush von ehedem, sondern mit technischer Brillanz a la 1:0 (Pulisic auf Weah jr.), der nur eines fehlte – Effizienz im Abschluss, Kaltblütigkeit vor dem Tor. Hätten die US-Amerikaner eben diese Vorzüge gehabt, dann hätten sie schon vor der Pause so klar geführt, dass sie nicht mehr ins Schwimmen gekommen wären. Und nicht wie jetzt im Fernduell mit den Walisern um den Aufstieg ins WM-Achtelfinale zittern müssen. Wie gut oder schlecht immer man spielt – am Ende geht´s unterm Strich um Tore, die man schießt oder kriegt. Um alles andere kannst dir nichts kaufen…

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