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Vanessa Herzog oder: Unterordnen, um wieder zu dominieren

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Fünf Jahre ist´s heute schon her, dass sie – für viele überraschend – den Bund der Ehe geschlossen hatten. Die Rede ist von Thomas Herzog und seiner inzwischen 25-jährigen Frau Vanessa, früher Bittner, die in trauter Zweisamkeit als Sprintweltmeisterin und Sportlerin des Jahres 2019 die Vorschusslorbeeren einlöste, die sie als Teenager abgegeben hatte. Sie haben in diesen fünf gemeinsamen Jahren auf dem und abseits des Eises sowohl goldene Stunden erleben können als auch manch Enttäuschung verdauen müssen wie im vergangenen Winter, der nicht so gut gelaufen war wie erhofft. PR-Experte Tom, der erst Eis und Kufen erobern musste, zog mit Vanessa aber die Konsequenzen, um im Windschatten einer Vielfach-Weltmeisterin einen neuen Anfang zu machen. Vanessa schloss sich der Truppe an, die von der Holländerin Irene Wüst angeführt und auch diktiert wird. „Dabei“, so sagt (Mental-)Trainergatte Tom, „hat Vanessa lernen müssen, sich unterzuordnen. Das hat sie bisher nicht gekannt!“ Andersrum spielte „Domina“ Wüst sozusagen auch Zugpferd für Vanessa, die – vorausgesetzt, Corona macht keinen Strich durch Eisschnelllauf-Rechnungen – heuer dort anschließen will, wo sie als Sprint-Queen vor eineinhalb Jahren aufgehört hat.

Dafür wurden auch neue Trainingsimpulse gesetzt bzw. alte abgeändert. Nicht nur auf dem Eis, sondern auch im Trockentraining mit Laufschuhen und Spikes auf Tartanbahnen. Vanessa, vor zwei Jahren u. a. auch Teil eines Kärntners 4x100m-Sprintquartetts, das Titel gewann, wechselte zuletzt beim Konditions- und Kraftschub im sächsischen Wintersportzentrum Oberwiesenthal auf die 400m-Strecke. „Da ist sie“, so schildert der Ehe-Gespons, „die Strecke um 58 Sekunden gelaufen. Ich glaube, dass bei ihr 56 möglich sind.“ Damit würde sie auch bei ÖLV-Meisterschaften vorne mitmischen. Hinter der Entscheidung, im Sommer auf die Stadionrunde statt den Sprint zu setzen, steht die Hoffnung bis Erwartung, auch über die 1000m mit weniger Gewicht, an deren Muskeln und größerer Ausdauer an alte, bessere Zeiten als in der Vorsaison anschließen zu können.

Da nicht nur die Übersee-Weltcups, sondern auch jene in Norwegen ein Covid19-Opfer wurden, wollen die schnelllaufverrückten Oranjes jetzt die Frühwinter-Rennen im Thialf-Oval von Heerenveen in Friesland organisieren. Die Generalproben aufs Exempel, so hoffen die herzoglichen Hochzeits-Jubilare, sollen aber schon davor im bayrischen Schnelllauf-Dorado Inzell im Oktober in Szene gehen. „Und soviel ich weiß, will dort auch Kodaira unbedingt dabei sein!“ Jenes olympische und weltmeisterliche Golden Girl aus Japan, das von Vanessa im Winter 2018/19 im Weltcup wie bei der WM entzaubert und entthront worden war. Abwarten, was der erste Winter nach der harten Vorbereitung im Wüst-Windschatten für die Wahl-Kärntnerin aus Innsbruck bringt. Unterordnen will sich Vanessa sicher nur im Training.

Bildnachweis: sportaktiv.

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