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Vom Ex-Head- und Neo-FIS-Chef Eliasch, der selbstherrlich sagt, was Kopf- und Helmsache sein darf

Er war als milliardenschwerer Quereinsteiger gekommen und gewählt worden, um den Weltskiverband in eine lukrative, attraktivere Zukunft zu führen. Was aber ist bisher bei Johan Eliasch, dem neuen FIS-Präsidenten, der offiziell nicht mehr Head-CEO, aber immer noch Besitzer des Sportartikelgiganten sein soll, herausgekommen? Ein Kleinkrieg nach dem anderen zwischen dem schwedisch-englischen Autokraten und den etablierten großen Verbänden, die ihn lieber heute als morgen entfernen wollen…

… es aber nicht zusammenbringen, weil sich der clevere Mogul auf die Mehrheit der kleinen bis exotischen Nationen stützen und verlassen kann, denen er ein bisschen mehr Kleingeld als vordem aus der neuen TV-Zentralvermarktung verspricht. Und wer zahlt, der schafft bekanntlich an, auch wenn die Groen darob mit den Zähnen knirschen. Geld regiert ja nicht nur im Fußball die Welt, wie uns ja die Saudis derzeit tagtäglich vorhupfen. Und was die arabische Halbinsel betrifft, so hat ja der teils ungeliebte bis gehasste FIS-Boss seine Fühler auch schon zu 1000 und eine Ski-Nacht in der Halle vom Dubai ausgestreckt, nicht wahr…

Im Widerspruch zu solchen „klimatisch“ verrückten Zukunftsplänen steht die Gefahr, dass die für Eliasch offenbar nicht interessante, aber traditionsreiche, klassische Nordische Kombination mit der Streichung aus dem Olympiaprogramm quasi zum Tode verurteilt werden soll. Und im krassen Widerspruch zu seinem Lippenbekenntnis, man müsse die im Vergleich zu Kicker-Gagen geradezu lachhaften Preisgelder erhöhen, damit ein Gleichgewicht zwischen Aufwand/Risiko und Verdienst hergestellt wird, will Eliasch jetzt den Galionsfiguren der Szene die Butter vom Brot nehmen,..

Besser gesagt: das Bullen-Logo vom Helm streichen (lassen). Und Geldstrafen kassieren, wenn sich Top-Stars wie ein Odermatt, ein Pinturault, eine Anna Gasser oder ein Benny Karl und andere nicht daranhalten. Andersrum formuliert: Der Präsident dank vieler Knöpfe riskiert jetzt den Krieg mit den großen sportlichen Köpfen, denen er und der Weltverband eigentlich zu Dank verpflichtet wären, damit er medial wahrgenommen wird.

Zwei bullige Helme, die dem FIS-Präsidenten  ein Dorn im Aug sind, und  ein(e) Manner-Kraft, die man mag oder einen nicht stört…

Ja, die neue Schlacht um Helme, die dem Scharmützel um das nicht regelgerechte „bullige“ Logo am Hirscher-Ski gefolgt ist, trägt schon ziemlich (ver)wunderliche Züge, bedenkt man, dass nicht nur, aber vor allem auf den Schanzen in aller Welt seit Jahren mit rosaroten, eindeutig zuzuordnenden Helmen von einer Reihe an Promi- Weitenjägern um die Wette gehupft wird. Alles offenbar frei nach der nach der ziemlich egomanischen Eliasch-Devise: Das eine mag man/ich, weil´s mich wederinteressiert noch stört, das andere aber ist mir ein Dorn im Aug. Aber vielleicht denkt sich nützen  meiner, dem immer noch eine Firma namens Head gehört, dass er selbstverständlich auch bestimmt, was Kopfsache ist

Ob´s g´scheit ist, das sommerliche Ski-Loch nicht mit Training und auch (wie früher) zu füllen, sondern zu Kleinkriegen und Machtspielen mit  negativen Schlagzeilen zu missbrauchen, steht auf einem anderen Blatt. Die Eliasch-Suppe, die sich der Weltverband selbst eingebrockt hat, muss er auch selbst auslöffeln. Auch wenn´s noch so sauer aufstösst und noch so bitter schmeckt. 

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