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Vom flinken Felix da, Pleitegeiern am Gletscher dort

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Da sich ja längst auch bei uns das US-Diktat von: Bad News is Good News eingenistet hat, sind Good News für die meisten Medien offenbar wenig bis gar nichts wert, sonst würde man mehr Notiz davon nehmen. Während nämlich zunächst die Ski-Damen, dann die bei weitem nicht mehr an Hirscher heranreichenden Herren der Schöpfung ihre atemberaubende Sölden-Talfahrt antraten, badete Österreichs Vorzeigeschwimmer Felix Auböck (23) in der Budapest-Blase zum Auftakt der vierwöchigen ISL-Serie mit der komplett versammelten Weltklasse in Spitzenzeiten und Topresultaten.

Immerhin wurde er trotz Übersiedlungs- wie Eigewöhnungsphase an Universität und Leistungszentrum von Loughborough (England) und dem umfangreichen Aufbautraining („4 Stunden Wassertraining plus Kraftkammer“) zweimal Dritter über 400m und 200m Kraul, wobei er in 1:43,76 in einem Aufwaschen auch den 11 Jahre alten Kurzbahnrekord von Dominik Koll (damals im ultraschnellen Ganzkörpertrikot) löschte. „,Der 400er in 3:41,39 war echt hart – ich hab unmittelbar nach meinem Einsatz in der 4x100m-Kraulstaffel schwimmen müssen, da war ich in 48,1 so schnell wie noch nie!““ Raus dem Wasser, kurzes Durchatmen, rein in den Startraum zum nächsten Rennen. „Eine ganz neue Erfahrung – nicht einmal zum obligaten Ausschwimmen bin ich gekommen!“

Aber beim neuen, zumindest für Schwimmer lukrativen Wettkampfformat („1500 Dollar Startgeld pro Monat auf zehn Monate – das ist fast so wie ein Stipendium! oder ein Sponsorenbeitrag“) geht es in erster Linie um den Teamgeist und um wichtige Punkte für die Mannschaft, weil nur die Top acht der zehn Mannschaften das Semifinale erreichen. Da musste Auböck unbedingt auf die Zähne beißen, damit die New York Breakers im Vierkampf mit dem Spitzentrio des Vorjahres den Anschluss bewahren konnte. „Ich hab´ immerhin 14,5 Punkte geholt.“ Und zusätzlich auch ein Körberl-Kleingeld an Prämien verdient…

Wenn wir von Geld reden, dann war es ein ganzer Batzen, den Felix Auböck bei der am Montag, 20.15 Uhr, im ORF 2 ausgestrahlten Millionen-Show von Armin Assinger im Team mit u. a. Abfahrts-Olympiasieger Leonhard Stock beigesteuert hat. „Es waren 25.000 Euro, ich hab´ mit allen Jokern 12 von 15 Fragen beantwortet.“ Für ihn keine Schande, dass er über die ominöse Dreizehn gestolpert ist. „Es ging um einen Kanadier, der Tauschgeschäfte gemacht hat, am Ende mit seinem Haus. Wie hätt´ ich wissen sollen, mit welchem Austausch der Mann angefangen hat?“ So schwer zu beantworten wie eine Stecknadel im Heuhaufen zu finden.

Alles andere denn eine Frage von Allgemeinwissen eines Weltklasseschwimmers und Neo-Bachelors der Geschichte und Politikwissenschaft, der in England das Masters-Diplom ins Auge gefasst hat. Und das, obschon der kluge Kopf zwischen den insgesamt zehn Wettkampftagen in Budapest bis zum 19. November höchstens im Hotel-Home-Office was dazulernen kann. Hauptsache, Auböck schwimmt von Meeting zu Meeting immer schneller. Und badet weiter in Erfolgen und Rekorden. Ein Anfang in der Budapest-Blase ist gemacht. Zurück bleibt die Frage, ob man vom flinken Hecht im fetten Karpfenteich zumindest halb so viel Notiz nimmt wie von den Pleitegeiern der zum Weltcupauftakt entzauberten bis entsetzten Skination. Sind Bad News womöglich gar nicht die besten Nachrichten?

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