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Vom hünenhaften Diskus-Pionier Lukas, von Traumgrenzen und großen Lücken dahinter



Kaum hatte die Briten-Tochter Victoria Hudson aus Hainburg in Eisenstadt mit einem 64,08m-Speerwurf, ihrer zweitbesten Weite, das WM-Limit für Budapest 2023 (August) geschafft, da ging in Schwechat für den Olympiadritten Lukas „Luki“ Weißhaidinger, Neo-Südstädter aus Taufkirchen im Innviertel, ein Diskus-Wunsch in Erfüllung. Schon mehrmals hatte der Gregor-Högler-Schützling im Training die Traumgrenze überwunden, jetzt aber hat er sie in einem nationalen Wettkampf mit 70,68m nicht nur deutlich geknackt, sondern sich damit an die dritte Stelle der aktuellen Weltbestenliste gesetzt und dabei auch jenen (Über)Schuss an Selbstvertrauen getankt, um nach einigen Bronzemedaillen auch einen großen Titel und damit Gold ins Visier zu nehmen. 

Am besten, schnellsten und sozusagen auch am naheliegendsten bei der heurigen Weltmeisterschaft im neuen, eigens für diese Titelkämpfe errichteten LA-Stadion im Süden von Pest, also Budapest, der sportfreundlichen ungarischen Hauptstadt. Ja, das wär´ was, auch deshalb, weil angesichts der kurzen Distanzen ganz sicher eine große Fan-Gemeinde als Drückergarde zu diesem Medaillenkampf kommen würde, um unseren stärksten, schnellkräftigsten Hünen (1,95m/148kg) lautstark anzufeuern, wenn es um das finale Highlight und die Endstation Sehnsucht einer tollen Karriere geht.

Ja, das wünschen wir dem Luki und seinem Mentor, dem Gregor, ebenso wie der heimischen Leichtathletik, in der es ja über Jahrzehnte hinweg immer wieder Ausnahmesportler: Innen gab, die neue Maßstäbe mit (Gold) Medaillen und Weltrekorden gesetzt haben – wie Herma Bauma, wie Liese Prokop, wie Ilona Gusenbauer, wie Didi Millonig (Hallen-EM-Gold) und wie jetzt eben jener Weißhaidinger, der vor gut 10 Jahren bei den ziemlich ersten EYOF-Games in Turku schon goldene Vorschüsse geliefert hatte, die er seit einiger Zeit immer öfter und immer imponierender einlöst.

Was seine Diskus-Medaillen und auch Rekorde betrifft, so ist Luki zweifellos die Nummer 1 als Pionier, in der Rolle eines Trendsetters, der als Vorbild junge und jüngere Semester animiert und mitreißt, heißt´s allerdings noch: Gemach, gemach, Geduld, Geduld, bitte warten. Der zweitbeste Österreicher mit afrikanischen Wurzeln, der 22jährige Ex-Feuerwehr-Vereinsmann und jetzige Memphis-Tennessee-Werfer Will Dibo (1,88/112kg) liegt mit seinem „Hausrekord“ (April 2023) von 54,98m brutal ausgedrückt um Lichtjahre zurück.

Aber wer weiß, vielleicht gibt dem Ex-Simmering-Nachwuchsfußballer (bis 2017) der Traumrekord von Weißhaidinger jenen Kick, den es braucht, um sich der ersten, kleinen Traumgrenze von 60 Meter zu nähern. Ein Musterbeispiel hat ja erst dann seinen Wert, wenn sich immer mehr Modellathleten von solch Diskuswürfen eine Scheibe abschneiden. Und damit auch Nachhaltigkeit und Return of (nicht unerheblichem) Investment in die Luki-Karriere erreicht wird. 

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