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Vom Siegesrausch ist ein Kitz-Wunderteam als Neuschnee-Dompteure geblieben

Die Ankündigung des rotweißroten Ski-Imperiums, es wolle in der zweiten Streif-Abfahrt zurückschlagen, blieb leider nur Wunschdenken. Ein drittes Podest-Plätzchen durch den vierfach runderneuerten, bald 31jährigen Daniel Hemetsberger vom Attersee blieb eine eher überschaubare, fast bescheidene Ausbeute samt dreimal Blech (zweimal Mayer und Michael Matt im Slalom) in den drei verschneiten, aber tollen Kitzbühel-Rennen. Würde es ebensolche Resultate in ein paar Wochen auch bei Olympia nördlich von Peking geben, dann … Ja, dann würden wieder einmal die Alarmglocken läuten wie damals bei den Vancouver-Spielen 2010 in Whistler Mountain, als die österreichischen Herren mit leeren Händen und voll Häme auch der jahrelang gedemütigten Gegnerschaft aus Kanada zurückgekehrt war.

Aber wenn unsereins positiv denkt, dann könnte ja vielleicht kurz vor den Spielen bei dem einen oder anderen, der so gut wie fix qualifiziert war, eine unsichtbare Bremse im Hinterstübchen mitgefahren sein, oder? Schließlich war ja auch im vorigen WM-Winter nicht alles Wonne und Waschtrog gewesen, ehe es zum Schröcksnadel-Abschied in Cortina dann einen Goldsegen jund Medaillenregen  voll Glanz und Gloria gab. Na ja, auch dieses Wunschdenken, dass aus den verhinderten Kitz-Helden demnächst olympische Wunderkinder schlüpfen, sollte (nicht nur meiner Wenigkeit) gestattet sein.

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Dr. Michael Huber (r.), Präsident des Kitzbüheler- Ski-Clubs, ist Chef des neuen Veranstalter-Wunderteams.

Wenn aber von Wundern die Rede ist, dann sei gesagt, dass die Veranstalter der Hahnenkammrennen mit Hilfe der Freiwilligen und der skitauglichen Bundesheersoldaten wahre Wunderdinge vollbracht haben. Wie sie nicht nur in Tages- und Nachtschichten letztlich doch Herr der Neuschneemassen wurden, sondern sogar fabelhafte Pistenbedingungen hinzauberten, das verdient höchsten Respekt und größte Anerkennung – erst recht, da sie diesen beispielhaften Kraftakt mit bewundernswertem Einsatz bei eingeschränktem Inkasso, also ohne den früher sonst üblichen Return of Investment, also finanziellen Gewinn, lieferten. Kein Vergleich zu längst vergangenen Zeiten, als es viel Kritik an den Kitzbühelern gehagelt hatte, die sich oft  mehr um Society, Snobiety, Promis und Adabeis gekümmert hatten als um optimale Pisten. Das änderte sich, als der unvergessene Gold-Toni Sailer das Zepter übernahm und dann an Peter Obernauer übergab. Mehr als nur eine Zeitenwende.

Das Kitzbüheler Wunderteam der 50er-Jahre ist ebenso Geschichte wie der letzte Heimsieg von Hinterseer-Sohn Hansi (1974, Slalom) oder der letzte Abfahrts-Top-10-Platz vom Oberhausberg-Bauern Peter Feyersinger – und abseits von der Biathlon-Schuss- und Laufkanone Lisa Theresa Hauser kein KSC-Weltcupstar in Sicht, schon gar nicht bei den Alpinen. Inzwischen aber ist´s allerhöchste Zeit, die ganze Kitzbühel-Mannschaft rund um den Ski-Club-Präsidenten Michael Huber und den Pistenchef Herbert Hauser als Wunderteam zu bezeichnen, weil es sogar die Macht der sonst so segensreichen weißen Pracht besiegte. Auch sie hätten sich für die fantastische Arbeit eine Goldene Gams verdient –und kein mediales, zum Großteil unverdientes und unzutreffendes Kitzbühel-Bashing!

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