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Vom Zwist mit FIS-Eliasch und Asian-Winter-Games der Saudis im Wüstengebirge

Angesichts seit Jahren anhaltender Differenzen um Vermarktung und 400-Millionenoffert aus Luxemburg mit einem geharnischten, aber im Rennstress nur von einem Teil der Top-Athleten gelesenen Protestbrief an FIS-Präsident und Head-Eigentümer Eliasch fällt mir das Hobellied aus Ferdinand Raimunds Verschwender ein, das ich hiermit als Text einbaue.

da streiten sich die Leut´ herum oft um den Wert des Glücks, der Eine heißt den Andern dumm, am End´ wei0 keiner nix. da ist der aller ärmste Mann dem Andern viel zu reich, das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alle gleich…

Vom Gleichhobeln ist noch keine Rede, sehr wohl aber davon, dass vom Nichtwissen und Verschwendung schon so manches beim Skizirkus stimmt, in dem vor allem die (oft  von vermeintlichen Best Buddies im Stich gelassenen) Österreicher wegen der Zentralvermarktung mit Eliasch im Clinch liegen. Neuerdings wegen der aufgeschobenen Absage eines 400-Mille-Angebots einer Luxemburger Firma, von dem sich die Top-Rennläufer: innen endlich – abseits des Kitz-Klassikers und zwei, drei besser dotierten events – eine Aufstockung ihres Preisgelds erhofft hatten. Eines Bettellohns übrigens in Relationen zu Golf, Tennis, Formel 1 und sogar Schlägereien im Boxring, in dem es obendrein an Galionsfiguren a la Muhammad Ali, Foreman, Frazier, Tyson-Opfer und Bezwinger Holyfield, Sugar Ray Robinson und noch früheren Champs wie Archie Moore oder Rocky Marciano mangelt, die jetzt durch von PR-Maschen propagierte Fighter an Ort und Stelle ersetzt werden, Millionen würden jetzt nicht mehr eigens den Wecker zu später Nacht- oder früher Morgenstunde stellen wie ehedem bei Kämpfen des Jahrhunderts, Rumble in the Jungle oder Thriller in Manila.

Aber zurück zu FIS und das wahrscheinliche Ausschlagen der vermeintlich pompösen 400-Mille, die ja Wasser auf die Mühlen wären. Ich persönlich habe da eine ganz andere und wie ich meine, alles andere denn Verschwörungstheorie, die natürlich zwangsweise mit der FIS als Patron, Diktator und Mitorganisator der Asian Winter Games 2029 zusammenhängt. Und wo finden diese Asian Games statt? In Peking der bisher teils fehlenden Nachhaltigkeit wegen? Mitnichten! Im olympisch erprobten Japan? Fehlanzeige! Kasachstan, das alles hätte, was das Winterherz begehrt? Keinesfalls, schon der Russophobie wegen! Die Asian Games 2029 finden – halten Sie sich bitte ganz fest an –  erstmals in der Wintersportgeschichte in den selten natürlich, dafür meist künstlich beschneiten Wüstenbergen von 1500m bis 2600m an der Nordgrenze von Saudi Arabiens zu Jordanien statt. Kurzum, der nächste Coup der Scheichs und Kronprinzen der noch bestens geölten Feudalherrschaft, die sich auch die Fußball-WM 2034 dank Fifa-Geldgier konkurrenzlos unter den Nagel gerissen hat.

Das alles ist seit kurzem oder langem bekannt, aber nie verhindert worden. Mag sein, dass ich Schnee statt Gras wachsen höre, aber der Gedanke lässt mich nicht los, dass der Business-Milliardär und hervorragende Hobbyskiläufer Eliasch diese Wüsten-Games auch dazu nützt, von den bei weitem reicheren Petro-Gas-Multimilliardären sogar etliche Millionen lukrieren zu können, weil ja die FIS für alle Alpin-Ski-Snowboard-Langlauf-Schanzen- und auch Trainings- und Hotelprojekte mit Fitness-Studios grünes Licht geben muss, ansonsten die Spiele zu Lost Games würden. Die teils atemberaubenden Projekte in der Troena-Nemo-Region sollen schon bis 2026 fertiggestellt und so schnell wie möglich mit Top-Events getestet werden, um Nachbesserungen zu ermöglichen.

Für die Saudis, die ja auch schon über Ölreserven hinaus weniger an etwaig ausgebaute oder gelockerte Menschenrechte denken, sondern daran, dass danach auch weiter der Petro-Dollar oder gar wieder der Rubel rollt, ist das alles nur mittleres Kleingeld mit dem finalen Ziel des Returns of Investment. Ein Wintersportparadies für betuchte Gäste oder attraktive Wintersportstars als Werbeträger in eine vor Jahren ungeahnte Zukunft, von der nicht einmal Lawrence von Arabia geträumt hat. Ich würde zumindest anregen, dass sich einige Topläufer: Innen und Top-Offizielle die Mühe machen, angesichts meiner vorgebrachten These anhand der fast schon realisierten Schnapsidee manches zu über- und bedenken statt lauthals zu protestieren wie im besagten Hobellied, das heute immer noch seine Gültigkeit hat. Wo gehobelt wird, fliegen Späne. Und bestens geöltes Geld stinkt noch immer und jetzt erst recht nicht!

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