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Von Katar, Dubai, Thiem, Single-Pech und Mixed-Motion im Melbourne-Countdown

Wenn eine Fußball-WM in Katar gespielt wird und wurde, dann hagelt´s mehr Kritik an den Scheichs, als es in einem Jahrzehnt regnet. Das ist eine Sache, über die man diskutieren kann. Nicht anders und doch ganz anders verhält es sich, wenn Formel-1-Rennen oder Motor-GP´s ebendort oder in Abu Dhabi unter gleichen Umständen und Voraussetzungen ausgetragen werden. Und das gilt auch für alle möglichen Tennis- oder Golf-Turniere von Saudi Arabien bis Dubai, dem finanziellen Nabel der angeblich so westlichen arabischen Welt, aus der allerdings die jordanische Prinzessin Haya, einst auch Weltpräsidentin der Reiterei, vor lauter Angst vor ihrem Mann, Scheich Maktoum, so nebenbei Pferdezüchter, nach England geflüchtet ist. Das sind Fakten, die mit Verschwörungstheorien von vermeintlichen, sogenannten „Schwurblern“ absolut nichts zu tun haben…

Damit komme ich zur Sache, die im gegenständlichen Falle Dominic Thiem heißt, inzwischen hieß. Haben Sie ein kritisches Wort gehört, dass er sich dort fern der weihnachtlich-fröhlichen Heimat auf das neue Tennisjahr auch mit sportlich eher wertlosen Showturnieren unter irgendwelchen, sogar schwurblerischen Titeln gegen gutes Geld vorbereitet? Mitnichten! Hingegen wird von Augenhöhe in einigen Einzel-Niederlagen und fast schon von einem tollen Erfolg berichtet, dass er mit seiner Comeback-Partnerin Pavluchenkova, einer Ex-Paris-Finalistin, ein Mixed-Doppel gegen den Jungdänen Holger Rune mit der indischen Veteranin Sanja Mirza (36) gewonnen und damit einen wichtigen Punkt zum Sieg des XY-Teams beigetragen habe. Donnerwetter, da kann ja Australien mit Final-Countdown und erstem Grand-Slam des Jahres in Melbourne kommen! Immerhin ist Dominic da ja dabei – zwar als aktuelle Nr. 103 der Welt nicht direkt qualifiziert, aber als Ex-Finalist, der fast gewonnen hätte, dank einer Wildcard ohne Qualifikation am Start.

Wie alle Sport- und Tennisfans wissen, so ist´s angesichts der stets wachsenden Dichte an Klasse nicht leicht, dort anzuknüpfen, wo man vor einer langwierigen Verletzung aufgehört hat, da muss man nur den allerdings schon 35jährigen und mit neuen Hüften ausgestatteten Andy Murray fragen, der allerdings inzwischen wieder Top 50 ist! Dennoch wird´s Zeit, dass Dominic Thiem , der beste österreichische Tennisspieler seit Thomas Muster dann, wenn er sich auf Augenhöhe mit den Weltbesten befindet, solche Duelle nicht mehr verliert, sondern sie wie ehedem und bei den Topstars in der Regel der Fall ist, auch wieder gewinnt. Erst dann hätte auch die Vorbereitung in Dubai statt in heimischen oder anderen südlichen, westlichen Gefilden den Sinn der Sache erfüllt. Wäre schön, würd´ es Thiem nach gut neun Monaten endlich auf dem Platz und nicht nur mit Ankündigungsworten endlich gelingen.

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