Website-Icon Metzger.Live

Von Medaillen, Rekorden, Dramen und Hinti-Rücktritt aus heiterem Himmel

Ob auch dank Internet in Wien, ob live bei der Schwimm-WM in Budapest, man weiß vor lauter Sensationen, Rekorden, Dramen und Medaillen gar nicht mehr, wo man anfangen und wo man aufhören soll. Unsere schon lange eingebürgerten Greco-Austria-Zwillinge unter Drillingen, also Anna-Maria und Eirini Alexandri, haben ihre erste WM-Bronze in der Freien Kür, was immer das bedeutet, mit der zweiten Bronzemedaille bestätigt. Eine vor allem für Rotweißrot höchst positive Meldung.

Auch insofern, dass die Zwillinge schönster Aufmachung und bester Laune aus dem Pool stiegen, während am Vorabend die spanische US-Cheftrainerin Andrea Fuentes, 16fache WM -Medaillengewinnerin, mit einem Sprung ins Wasser ihren Schützling Alvarez vor dem Ertrinkungstod retten hatte müssen. Übrigens ein Schockerlebnis mit Wiederholungscharakter, wie auch die Alvarez-Mutter eher ungerührt verriet. Und Freitag soll die im letzten Augenblick gerettete ebenso ungerührt mit der US-Synchronnixen-Gruppe wieder ins warme Wasser springen – immer vorausgesetzt, dass die Mediziner grünes Licht geben.

Auf Grün scheint auch die Ampel beim Monsieur Butterfly aus Innsbruck mit japanischen Großpapa-Wurzeln, dem 22jährigen Ex-Juniorenstern Simon Bucher, der im Vorlauf über 100m Schmetterling (siehe Blog) mit einem Superrekord für Aufmerksamkeit über den Ösi-Horizont hinaus sorgte. Also wieder eine der alle Jubeljahre wiederkehrenden Ausnahme-Erscheinungen, die nicht eingekauft oder eingebürgert, sondern hierzulande ausgebildet wurden. Was aber nichts mit einem Seitenhieb auf Migrantensöhne oder -töchter wiue den Jukic-Sister-Act oder den vor Tschernobyl als Bub geflüchteten Max(im)
Podoprigora zu tun. Sie alle waren und sind so willkommen wie die Teamkicker Arnautovic, Alaba, Lazaro oder Onisiwo.

Womit wir bei jenem Nationalspieler, der wie aus dem Nichts, also aus heiterem Himmel, seinen Rücktritt vom Profifußball erklärte. Ob der zuletzt von einem linkslastigen, selbst ernannten „Aufdeckungsreporter“ ins ganz rechte Eck und damit Abseits gestellte Martin Hinteregger als 29jähriger im besten Fußballeralter diesen Entschluss schon vor dem Kesseltreiben gegen seine privaten
Freundschaften, Verbindungen und Events gefasst hat, weiß ich zwar nicht, wage es aber zu bezweifeln. Wenn dem so gewesen wäre, dann frage ich mich auch, warum sich Hinteregger dann noch zum Rapport beim ÖFB-Sportdirektor begeben hat und nun als Privatmann ohne Portefeuille in wohl vorauseilendem Gehorsam mehrmals betonte, nichts mit dem auch ihm nachgesagten Gedankengut der rechten Szene zu tun hat. Was immer die Hintergründe waren und sind – mit dem einst holzgeschnitzten, inzwischen aber auch rundum als Kicker gereiften Hinteregger verlässt wieder ein Mann die Szene, der sich zu einer Person und Persönlichkeit mit Ecken und Kanten entwickelt hat. Und das ist schade, weil diese Typen immer mehr aussterben. Auch das ist ein Drama, wenn keine mittlere Katastrophe…

Die mobile Version verlassen