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Von Ortlechner, Schmid bis Herzilein Herzog: Es lebe der Herzensklub!

 Zu den Worten oder Wortschöpfungen, die in Mode gekommen sind, gehören nicht nur, aber auch Ausdrücke wie Lebensmensch, Wunschkonzert, Nachschlag oder Herzensklub. Nicht nur der Spieler, auch der Trainer sind´s inzwischen schon derer Dutzende, die sich so gerne von Amors Pfeil treffen lassen, wenn auch nur auf Fußball bezogen. Aktuell sind´s zwei zünftige Austrianer, der neue Sportdirektor Manuel Ortlechner, Tausendsassa aus Kärnten mit langjähriger Wahlheimat Favoriten, und sein zukünftiger Cheftrainer Manfred Schmid, der in der Tat von 1989 bis zumindest 2001/2 sage und schreibe 300 Spiele für die Violetten bestritten und sich die Seele aus dem Leib gelaufen hat, um mehrmals Meister und Cupsieger zu werden. Später beschränkte sich der violette Schmid-Bezug allerdings vor allem auf seine Rolle als Assistent von Peter Stöger, dem er zuerst zum FC Köln, dann zu Borussia Dortmund folgte, ehe das Glück- und Mentoren-lose Köln-Comeback mit dem Abschied von den Domstädtern endete.

Na, was kann da Besseres passieren als dass der alte, neue Herzensklub auch sein Herz für Manfred Schmid (wieder) entdeckte, womit sich am Ende des Tages zwei Suchende trafen und zueinanderfanden. Alles nach dem Motto: Herz, was willst du mehr…? Aber Hand aufs Herz, irgendwie beschleicht einen die (Gretchen)Frage, warum der ganz sicher sportlich versierte Coach Manfred im Laufe seiner zwei Jahrzehnte langen Betreuertätigkeiten noch nie seines Glückes Schmi(e)d oder andersrum gesagt: Cheftrainer in deutschen wie heimischen Lande geworden ist, bis, ja bis der Herzensklub ohne einen solchen dastand. Hat ihn freundschaftlich-klubkollegiale Nibelungentreue jahrelang daran gehindert? Wollte er sich selbst nicht ins Rampenlicht stellen, damit aber auch ins Visier der Kritiker befördern, die ihn und seine Rolle(n) bisher eher außen vorgelassen haben.

Jedenfalls wird´s interessant, ob und wie der g´standene Austrianer Manfred Schmid über den Schatten seiner jahrelangen Vergangenheit springt, um dort anzuknüpfen, wo sein Vorgänger und Freund Peter Stöger mit Monate lang vermisstem, zuletzt aber begeisterndem, womöglich noch Europa-reifem Fußball aufhört. Und ebenso interessant wird´s auch, was der von und bei der Admira ausgebildete Ex-.Rapidler und Rekord-Nationalspieler, erfolgreiche Bundesliga-Legionär, U21-Teamcoach, Israel-Teamchef und Sky-TV-Experte Andreas Herzog bei seiner Südstadt-Jugendliebe trotz der vielen Abgänge zukünftig bewegen kann. Ob´s sein Wunschkonzert war, dort zu landen, entzieht sich meiner Kenntnis. Wenn aber ein ehemaliger Bundesliga-Star, der u. a. als Werder-Ikone i. R. und Aufstiegshelfer in spe in Bremen gehandelt wurde, bei einem ständigen Abstiegskandidaten anheuert, dann kann´s dafür nur eine Erklärung geben: Admira muss (s)ein wahrer Herzensklub sein – trotz offener Tore ohne Fans! Oder ist´s ein Irrtum, Herzilein? 

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