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Von Schwimm-WM im Wüstenland und Märchen aus 1000 und einer Nacht

Morgen wird’s wieder ernst bei der Schwimmweltmeisterschaft in Doha für die Synchronnixe Vasiliki Alexandri, die als Vorkampfbeste in der Technik-Solo-Kür den Blackout vergessen machen will, der ihr die fast sichere Medaille im ersten Bewerb gekostet hat. Was immer die „Solistin“ im zweiten Finale schafft – jede Form an Edelmetall würde den österreichischen WM-Schwimmern in Doha, Katar, viel Druck nehmen.

Auch Felix Auböck (Foto Sky Sport Austria) , für den die arabischen Emirate eine ganz spezielle Bedeutung haben. Schließlich hat der England-Legionär aus Bad Vöslau keine Flugstunde von Doha entfernt im Scheichtum Abu Dhabi als zweiter Österreicher nach Markus Rogan einen WM-Titel geholt – insofern überraschend, weil es ihm als Langbahnspezialisten auf der Kurzbahn gelungen war. Nimmt man die WM-Generalprobe in Knoxville, USA, zum Maßstab des Formaufbaus, als er Mitte Jänner nach dem harten Trainingslager in Fort Lauderdale, also Meereshöhe statt extremer Höhenlage, drei Siege in für diese Trainingsphase tollen Zeiten gefeiert hat, dann …

Ja, dann bleibt der trotz ständiger Finalqualifikationen, trotz kompletten Medaillensatzes mitunter glücklose Felix lieber vorsichtig statt übermütig, was WM-Prognosen betrifft. Ob 200, 400 oder 800m Kraul, auf diesen klassischen Strecken in der klassischen Freistillage ist die Dichte in der Weltklasse so groß oder wird von Jahr zu Jahr noch immer größer, dass man sich in den Vorläufen kein Taktieren mehr erlauben kann, sondern nahe an Bestzeiten herankommen oder sie sogar schwimmen muss, um einen Endlauf zu erreichen. Auch wenn einer wie er dabei noch Schmerzen schultern muss. 

Und was für Auböck gilt, das trifft auch auf die weit jüngeren Schmetterlinge Simon Bucher (50m, 100m), einen WM-Finalkandidaten, und WM-Neuling Martin Espernberger (200m) zu, die alle ihr Olympiaticket schon in der Tasche haben. Und das gilt erst recht auch für Bernhard Reitshammer, der sich für sein 100m-Lagen-EM-Gold auf der Kurzbahn nichts kaufen kann, weil´s diesen Bewerb auf der 50m-Langbahn weder bei WM noch Olympia gibt, er also sein Glück über 100m Brust oder Rücken suchen muss – wie Christopher Rothbauer auf der 200m-Bruststrecke. Oder Lena Kreundl über 200m Lagen.

Alles andere scheint höchstens strategische Rechnerei, über deren Hintergründe und Absichten ich mich nicht mehr weiter verbreiten will. Eigentlich müssten jene Topleute, die sich mit ihren Topzeiten an Europa- und Weltrekorden orientieren, gegen solche manipulative, nicht nur an den Haaren herbeigezogene, sondern auch durch Nationenwechsel kreierte Entsendungskriterien opponieren, weil so ihr enormer Aufwand, ihr großer Einsatz und ihr hoher Energieverschleiß verhöhnt wird.

Aber wie eingangs gesagt – jetzt geht´s einmal darum, dass die vor Jahren eingebürgerte, von der Bulgarin Mladenova zur Medaillennixe geformte Vasiliki Alexandri nachholt, was sie zunächst mit einem fatalen Lapsus versäumt hat. Und damit, wer weiß, auch für Auböck und Konsorten womöglich eine Erfolgswelle auslöst. Und wie gesagt – im Wüstenstaat Abu Dhabi gab es ja, tu Felix from Austria, schon einmal ein (Schwimm)-Märchen wie aus 1000 und eine Nacht. 

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