Bevor es zum Wien-Comeback kommt, also die Sinner-Mania heute ab frühestens 17,30 Uhr in der Stadthalle ihren ersten Höhepunkt erreicht, ist´s auch Zeit, auf den gestrigen Champions-League-Abend zuurückzublicken. Es war, was den Torregen betrifft, ein Rekordabend voller Schützenfeste und mit nur einer einzigen Nullnummer zwischen Aserbeidschanern und Zyprioten. Statistiker mögen sich zum einen über einen Wert von 4,77 Tore pro Match freuen, was natürlich Mumpitz ist, weil es weder 0,77 plus oder 0,23 minus gibt zum 4er oder 5er.
Dafür passt ganz genau, dass die Naturgewalt Erling Braut Haaland mit seinem Tor beim 2:0 von Manchester City bei Villareal (nahe Valencia) zum 12. Mal in Folge in einem Pflichtspieln getroffen und damit vorerst den Rekord von Cristiano Ronaldo eingestellt hat. Schade, dass solche Kaliber wie Haaland mittlerweile ja in der heimischen Liga weder söielen noch Nachfolger oirgendwo auch nur in weiter Entfernung zu sehen sind: Was auch damit zu tun hat, dass Salzburg schon lange nicht mehr ist, was es war. Und die heimische Liga auch zum Tummelplatz des Dorffußballs degeneriert ist, in dem von Geltungsdrang getriebene Quereinsteiger mit Erfüllungsgehilfen im Gefolge viel zum Abschwung beitragen. Darum sind wir nur noch TV-Zuschauer in der Chanpions League – vorausgesetzt, dass man sich das in in Netzwerke zerstückelte Pay-TV auch leisten kann.
Womit wir wieder bei der Champions League und den Schützenfesten sind, die da auch unter renommierten Klubs nach dem Motto: Tag oder Abend der offenen Tür gefeiert wurden. Leverkusen kriegt nach den Millionenverkäufen als deutscher Vizemeister vom Champions-League-Sieger Paris- St. Germain eine kräftige mit 2:7 auf den Deckel, während Barcelona ein anfangs giftiges, dann zahnloses, dezimiertes Olympiakos Piräus mit 6:1 überrollte, Arsenal gegen das sonst so abwehrstarke Atetico Madrid (750. Jubiläumsspiel vom Diego Simeone!) mit 4:0 (alle Tore zweite Hälfte) gewann und auch Borussia Dortmund auswärts in Kopenhagen mit 4:2 siegte.
Flut statt Ebbe wie in früheren Zeiten und Jahren – wie ist das zu erklären? In erster Linie mit dem reformierten Modus ohne Hin- und Rückspiel, sondern mit stets anderen Gegnern dahem oder auswärts in der in der ersten Vorrunden-Phase, in der fixe Auf- wie Absteiger ermittelt und weitere acht Play-off-Kandidaten gesucht und gefunden werden. Abgesehen von Zwergen a la Kayseri oder Paphos, die sich torlos mit je einem gewonnen Zähler trennten, haben drei Punkte absolute Priorität für die Topvereine, die Tordifferrenz selbst spielt vorerst nur die zweite Geige.
Die Torspektakel als Konsequenzen der Reform sind, auch wenn es andere Kritikpunkte bei Fifa und Uefa gibt, natürlich ganz nach dem Geschmack der Zuschauer in den Arenen und vor den Fernsehschirmen – auch wenn der Spaß bald für den kleinen Mann/kleine Frau nicht mehr leistbar sein, sondern zum Luxus wird. Marktwirtschaft hin oder her, die oft nur noch zum Lippenbekenntnis wird, weil der Staat oder Regierungen sowieso überall seine/ihre Hände im Spiel haben – warum greift er dort, wo es um Volkssport geht, nicht regulierend ein, sondern spielt blinde Kuh, solange die richtigen Gruppen beim Melken sind?
Eine nicht uninteressante, aber auch von diversen Investigativ-Medien nie verfolgte Geschichte ist. HJnd dabei ertappe ich mich bei der Frage, die mir der 93jährige Frank Stronach kürzlich gestellt hat: Josef, kennst Du die goldene Regel? Wenn du es nicht weißt, dann sag ich sie dir: Wer´s Gold (und dsmait Geld9 hat, der macht die Regeln, wie gesöpielt wird. Dort sind wir angekommen. Auch im Sport. Um zu Sinner und Tennis zurückzukommen: Es lebe der Kings Slam Cup….
