Website-Icon Metzger.Live

Von Talenten, die nichts werden, Fehlbesetzungen wie Fehlinvestitionen xxxxxx

Bei Durchsicht vieler Ergebnisse vom Skisport bis zum Fußball und zum Tennis fällt mir nicht nur auf, sondern finde ich schwarz auf weiß, dass die meisten der hochgejubelten  Jungstars oft zu Sternschnuppen schrumpfen, weil sie den Wechsel vom Juniorenbereich zur allgemeinen Elite in der mehrheitlichen Regel nicht schaffen. Wenn ich lese, dass eine gewisse Russin namens Mirra Andreeva als Siebzehnjährige und damit bisher jüngste Dubai-Finalistin das Masters 1000 ebendort gegen die ebenfalls noch blutjunge Dänin Clara Tauson gewonnen hat. Wenn Pisten-Teenager oder noch Jung-Twens wie Lara Colturi und Zrinka Ljutic für die Adria-Länder oder Norweger wie Steen Olsen vorn mitfahren oder gar  gewinnen wie der Kanadier Crawford oder ganz zu schweigen vom Abfahrts-Weltmeister und WM-Generalproben-Sieger Franjo von Allmen, 23, von vielen anderen Beispielen vor allem in sogenannten, mit Abermillionen geförderten Volkssportarten, dann frage ich mich, was wir vor allem dort, wo wir noch Vorsprung oder Vorteile haben könnten, alles falsch machen.

Ich fürchte, dass mit wenigen (zum Großteil sogenannte Randsportarten) erfreulichen Ausnahmen die Sportler: innen nicht nur Opfer einer Wohlstandverwöhnung, nicht Verwahrlosung werden, sondern meist Opfer einer Funktionärskamarilla aus finanziell betuchten Quereinsteigern oder geltungssüchtigen Amtska(s) p(p)erln sind, die verbunden mit einem nepotistischem Umfeld gar nicht ahnen, was sie mit ihren Scheuklappen anrichten. Das ist ja auch ein Grund, weshalb viele Talente die Flucht ins Ausland gesucht haben oder wagen, um diesem Teufelskreis zu entkommen.

Wie viel Geld in Zeiten wie diesen, in denen Budget-Defizite den Rotstift ansetzen, mit Sportdirektoren-Versorgungsposten mehrheitlich ohne Nutzwert beim Fenster hinausgeschmissen wird, wie viel Geld in Lohnschreiber der Verbände gesteckt wird, die zu wenig informierten Jung-Reporter: Innen  alles mögliche aufs Aug drücken, um zu zeigen, wie gut alles funktioniert dank der sie  gut bezahlenden Funktionäre, das würde reichen, manch fehlende Infrastrukturen zumindest zu verbessern.

Einige Beispiele gefällig? Wo gibt´s, bitte vielmals, jenseits vom aberwitzigen Salzburg-Rif  mit zwei lächerlichen 50m-Bahnen, in (Ost) Tirol, Vorarlberg, oder Kärnten eine Schwimmhalle mit 50m-Pool? Wo, bitte vielmals, gibt´s eine permanente Tennis-Arena und nicht temporär modifizierte a la Stadthalle oder Heumarkt? Wo gibt´s, bitte vielmals, abseits vom 50jährigen Zehnkampf-Klassiker in Götzis ein LA-Schmuckkästchen, seit man auf der Linz-Gugl nicht mehr hupft, läuft oder springt wie ehedem, als Topstars noch Tribünen füllten? Und da Wien bekanntlich anders ist, hat man aus Spargründen im Leistungszentrum vis a vis dem nur noch für wenige Länderspiele adaptierten Ex-Fußballstadion in den Kurven die acht obligaten Bahnen auf sechs reduziert, weshalb weder national noch international ebendort Laufbewerbe homologiert werden können.

Von den Tagen, als man hierzulande noch große Fechtmeister hatte, sind in Zeiten wie diesen fast nur noch Spiegelfechtereinen geblieben, weil zu viele Seilschaften ihr Unwesen treiben – oder sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen sogar anmaßen, auch olympische Revolutionen anzuzetteln, die – wie mir gut informierte Quellen berichten – sprichwörtlich doch nicht stattfinden, weil ein Ex-Spitzensportler die Nachfolge des emeritierten  Versicherungs- und Casino-Generals antritt mit anderen Granden des heimischen Sports wie etwa Markus Prock, der alles bis auf ein paar Tausendstel verfehltes Olympiagold mehrmals gewonnen hat. Und der sich nicht zu schade war, jenen einstigen Erzrivalen vom gegnerischen Lager in unseres zu holen, um damit den Seriensiegern von gestern das Hackl – oder besser gesagt den bajuwarischen Trainer-Schorsch – zu engagieren. Mit dem Erfolg, dass unsere Rodler neuerdings des Öfteren mit den vorher vermeintlich uneinholbaren Deutschen geradezu Schlitten fahren.

Zeit wär´s, dass es endlich ein eigenes Sportressort gibt, das aus wässrigen Augen nicht nur aufs eigene Wahlvolk und Klientel schaut, sondern sich darum sorgt, dass vielversprechende Talente endlich auch den Übergang zur Elite schaffen und nicht versumpern wie es mittlerweile auch und gerade in Volkssportarten der Fall ist. Randsportler von Rogan bis Auböck und den kaum bekannten Martin Espernberger, immerhin Olympiasechster, aber auch NCAA-Sensation wie die Vorgenannten, haben die Heimat verlassen, um jenseits der Grenze ihre  sportlichen immer weiter hinauszuschieben, um (Gold-) Medaillen zu gewinnen und sogar Weltrekorde zu schwimmen.

Wie viele andere bis zu Kickern, die mit Ausnahme des rekonvaleszenten Alaba und den mitunter aber auch in Frage gestellten Laimer oder Sabitzer zumindest bei deutschen, englischen, italienischen, (leihweise) spanischen, griechischen oder türkischen Klubs spielen. Und damit auch das Korsett der Nationalelf bilden, der das Losglück die vermeintlich leichteste Qualifikation-Gruppe beschert hat. Für die aktuelle Generation die letzte Chance, erstmals nach 28 Jahren wieder bei einer Endrunde dabei zu sein. Abwarten, ob die Granaten der U17 bis U21 den Sprung über die eigenen Schatten besser schaffen als Vorgänger oder Talente anderer Sportarten.

Die mobile Version verlassen