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Warum können sich nur wenig heimische Starlets zu echten Stars auswachsen?

Vielleicht auch deshalb, weil die bald 30-jährige, einst mit ebenso viel Vorschusslorbeer wie Dominic Thiem angekündigte, unerfüllte Tennishoffnung Dennis Novak an der Bad-Waltersdorf-Nebenfront das Endspiel erreichte, hab´ ich mich gefragt: Warum können so viele österreichische Sporttalente beim Übergang vom Jugend- und Juniorenalter in die Allgemeine Klasse ihr Talent nicht mehr zeigen und ihr Potenzial nicht ausschöpfen, kurz gesagt: international nicht halten, was man sich von ihnen versprochen hat?

Woran liegt es, dass sie schneller stagnieren, oder gar aus welchen Gründen immer schon auf der Strecke bleiben oder höchstens im eigenen Lande noch zu Erfolgen kommen, im Kampf mit der Europa- oder gar Weltelite höchstens noch im Verborgenen blühen?

Auf diese Fragen gibt´s diverse Antworten. Etwa zu früh hochgejubelt, was allzu schnell den Kopf verdreht und dem Ehrgeiz auf die Bremse steigt? Oder darum, weil sie in jungen Jahren allzu schnell in die Höhe oder auch Breite gewachsen waren, ihre körperlichen Vorteile nicht mehr ausspielen können, wenn die Gegner: Innen sozusagen nachgezogen oder ihnen gar über den Kopf gewachsen sind?  

Ja, das frage ich mich, wenn ich nicht nur an Novak denke, von dem ein Jahrzehnt lang behauptet wurde, er wäre zumindest so talentiert wie Thiem, ohne je dem Jugendfreund auch nur in die Nähe gekommen zu sein. Das frage ich mich, wenn ich an das einstige auch intellektuelle TT-Wunderkind Karoline Mischek denke, die nie aus der Haut schlüpfte? Wie und was ist mit Mimi Paszek passiert, die nach Jugendlichem Höhenflug dann ins Niemandsland abgestürzt ist? Was ist los mit der einstigen Mehrkampf-Kanone Ivona Dadic, die statt zu Rekorden oder Medaillen zu eilen von Verletzung zu Verletzung stolpert, dafür aber als (Foto)-Modell gute Figur macht?

Warum schwimmt Lena Grabowski, als erste heimische Junioren-Vizeweltmeisterin (2019, 200m Rücken) damals 16, inzwischen weit hinter ihren Bestzeiten her?

Und abgesehen von einigen Ausreißern nach oben ist auch der einstige Ötztaler Skiwunderknabe Fabio Gstrein bei weitem (noch) nicht geworden, was man von ihm beim Junior Race in Kitzbühel, der Talente-Schau am Ganslern, vor etwa acht Jahren erhofft hätte.

Nur ein paar von vielen Beispielen, dass aus einer doch vielversprechenden breiten Basis nur eine ganz schmale Spitze kommt – wie bei Skitochter Ortlieb, die nach eineinhalb Dutzend an OP´s zu WM-Silber raste. Oder bei Kufen-Flitzerin Vanessa, die als Frau Herzog dem Ruf des Fräuleins Bittner mit Siegen, Titeln und Goldmedaillen gerecht wurde. Oder die rodelnden Egle-Schwestern. Und natürlich dem Zimmermeister-Sohn Weißhaidinger, der als sich als Jungstar in Turku (Finnland) mit Kugel und Diskus vergoldet hatte…

Darum mach ich mir Sorgen oder bin zumindest sehr gespannt, was über kurz oder länger aus den aktuellen Starlets wird, die sich in jungen Jahren zum Teil auch international schon ausgezeichnet haben. Wie 110m-Hürdentalent Enzo Diessl aus Graz, der über niedrigere Hindernisse tolle 13,12 Sekunden lief, dem aber jetzt mit den höheren Hürden die Latte höher gelegt wird.

Oder mit Siebenkämpferin Isabell Posch, die einer Ex-Junioren-Vizeweltmeisterin Sarah Lagger mehr als nur auf den Fersen ist. Oder mit Vorjahrs-U16-Tennis-EuropameIster Joel Schwärzler, dessen sich der ÖTV-Sportdirektor persönlich annimmt.

Oder bei Delfinschwimmer Lukas Edl aus Wels, der zuletzt im Schatten anderer Events sowohl Silber als auch Bronze bei der Junioren-WM 2023 gewann.

Oder Gärntner-Sohn und TT-Wonderboy Julian Rzihauschek, der schon als 12jähriger den viel Größeren das Fürchten gelehrt, bei U15-EM auch Medaillen geholt und als Jüngster ein Match in der Champions League gewonnen hat.

Oder bei der (Hernals)-Turnerin Helene Richter, Tochter der EM-versilberten Ex-Wasserspringerin, Ex-Politikerin und Krone-Journalistin Anja Richter.

Auch das sind nur einige Beispiele, von denen man hofft, dass sie sportliche Exempel statuieren. Abwarten, ob und wenn was daraus wird. Ein kleines Sportland kann und darf es sich nicht erlauben, als „Verschwender“ aufzutreten, der Talente verschleudert. Wäre zu schön, würden ein Diessl und Konsorten dieser latenten, oft erlebten Gefahr über die Hürden gehen… 

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