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Was Eishockey und Fußball trennt, scheint Bader und Rangnick als Teamchefs zu einen

Österreichs Eishockey-Team hat es mit dem Rücken zur Wand doch noch dank eigener Stärke geschafft, mit einem Kraftakt und einem Schuss Glück ein 0:2 und 1:3 gegen Großbritannien in den rettenden 5:3-Sieg verwandelt! Rotweißrot, seit Jahrzehnten so etwas wie ein Paternoster-Team, das zwischen erster und zweiter Klasse bei Weltmeisterschaften pendelt, ist damit erst zum zweiten Mal in den vergangenen 18 Jahren dem Abstieg entgangen, also erstklassig geblieben! Dazu muss man der verjüngten Truppe mit einem Durchschnittsalter von weniger als 27 Jahren gratulieren – und auch dazu, dass es sich meines Wissens nach beim einzigen „Legionär“ um den Teamchef Roger Bader handelt, der aus der Schweiz kommt! Es ist also keine Mogelpackung mehr wie einst im (WM)-Mai, als wir uns mit fremden Federn schmückten, also Austro-Kanadiern und anderen eingebürgerten Zweitklasse-Profis, uns trotzdem aber nur alle Jubeljahre einmal oben halten konnten.

Nein, nein, wo jetzt Österreich draufsteht, dort ist Österreich auch drin! Und das wieder spricht sowohl für den Eishockeyverband als auch den von ihm gewählten Teamchef aus dem Nachbarland, der offenbar versucht, den seit Jahren erfolgreichen A-Zug der Schweiz sozusagen auf die österreichische Schiene zu bringen. Und das ohne NHL- oder Farmteam-Profis, sondern auch und vor allem mit Österreichern, die sich bei Schweizer Klubs verdingen, also ganz sicher der Linie folgen, die Bader vorgibt. Natürlich kann man den Wintersport Eishockey nicht mit dem Ganzjahresweltsport Fußball vergleichen, für mich zumindest aber drängt sich der Vergleich insofern auf, dass man sich im ÖFB offenbar dazu entschieden hat, mit dem strategischen Taktiker und konzeptiven Fußballtrainer Ralf Rangnick einen ähnlichen Weg von ganz unten bis ganz nach oben einzuschlagen.

 Und das betrifft sowohl die Altersklassen als auch die Zielsetzung beim großen Nationalteam, was Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und auch Olympische Spiele anbelangt. Wer sich einmal auf diese langfristige Vorgangsweise geeinigt hat, dem muss auch klar sein, dass dabei kaum aus der Hüfte geschossen wird, was Erfolge betrifft.  Erst recht nicht, wenn es sich wie in den kommenden Wochen um Duelle mit Weltmeister Frankreich (Fifa-Ranking 3), Vizeweltmeister Kroatien (16) und dem Euro-Semifinalisten Dänemark (11) handelt.

Aber auch diesbezüglich wär´s keine Schande, würden sich die Kicker eine Scheibe von den Hockey-Cracks abschneiden, die immerhin mit den Tschechen einen mehrfachen Weltmeister besiegt und dem mehrfachen Olympiasieger USA in ihrem jugendlichen Elan und Widerstandswillen getrotzt haben. Und unter diesem Aspekt ist auch zu verstehen, dass ein in die Jahre gekommener Altstar wie der Roter-Stern-Belgrad-Legionär Dragovic enttäuscht über die Klinge des neuen Teamchefs springen musste, ehe er Rekord-Nationalspieler werden konnte. Aber irgendwo und irgendwann muss ein signifikanter Anfang gemacht werden, um zu zeigen, woher oder wohin der Wind weht. Auf jeden Fall gehört Glück auch dazu, man muss es aber zwingen können wie im Eishockey…

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