Was ist für unseren Arnie wichtiger: Harter Rum oder sportlicher Ruhm…?
Josef Metzger
Na gut, für einen, der noch weit im alten Jahrtausend zur Welt kam, aber gottlob erst nach dem Tausendjährigen Reich auf dem Laufenden war, ist ja in Zeiten wie diesen alles möglich und so gut wie nichts mehr ausgeschlossen. Aber nichtsdestotrotz kann ich mich nur wundern, dass sozusagen frisch von der Leber weg auf Sportseiten mehr oder weniger gratis und gar nicht mehr versteckt Werbung für ein hartes Alkoholprodukt gemacht wird, das ein prominenter Fußball-Nationalspieler vertreibt. Wder sagt da, dass erst der Ruf ruiniert sein muss, bevor man ungeniert leben kann! Nein, für unseren von Fernost und fremdem China nach Bologna gewechselten Legionär Marko „Arnie“ Arnautovic schenken wir keinen reinen, feinen Wein ein, nein, nein, das wäre des Guten zu viel oder besser zu wenig.
Marko Arnautovic, dopo gin e vodka lancia il suo nuovo rum: „Finalmente a Bologna, terra di intenditori“
di Luca Bortolotti
Um veritas in vino, um das Zitat umzudrehen, geht´s gar nicht, in Wahrheit hat´s der weniger mit seinem Können als mit seinem (Über-)Gewicht kämpfende Arnie ja geschafft, dass ihm nicht alle, aber immer mehr österreichische Medien aus welchen Gründen immer aus der Hand fressen, egal, um welch eher zweifelhafte Aussagen oder eher unsinnige, aber doch bewusste Aktionen es sich handelt. Einmal abgesehen vom Elferpunkt, vom dem aus Arnie zuletzt gegen Genua getroffen hat, was – siehe Salzburg in Sevilla – nicht immer einfach ist, ist er jetzt mit Hochprozentigem digital an die Öffentlichkeit gegangen. Nein, nein, mit Spirituellem hat´s nichts zu tun, nur mit Spirituosen, denn der (zumindest konditionell doch nicht-)Topsportler verkauft nach Gin jetzt auch Rum bester Sorte – und wie er selbst anfügt – natürlich höchster Qualität, wofür schon der wahre Erzeuger Markowitsch garantieren würde, also Marko & Marko als so etwas wie ein Gütesiegel und nicht, um über Konkurrenz zu reden, als einen Stroh-Halm.
Ja, ich find´s echt super, dass sich nach der Gin-Premiere jetzt endlich als zweiter Akt auch Rum auf den Sportseiten und vielleicht auch in Sendezeiten mit mehr als nur Seitenblicken platziert hat, wohin sich Alkoholisches einst im Mai nur dann verirrte, wenn der eine oder andere Star etwas über den Durst getrunken und darob sogar den Abflug zu einem Europacup verpasst hatte. Na gut. Die Zeiten haben sich geändert und die Uhren gehen offenbar anders. Die Preisfrage, allerdings nicht der Euros wegen, lautet jetzt also: Folgt auf Gin und Rum jetzt auch noch Arnie-Whiskey, weil aller guten Dinge ja drei sind? Oder: Was schmeckt besser – Ruhm oder Rum? Ganz sicher ist, dass man nie auslernt in Sport-Zeiten oder Sport-Seiten von heute. Arnie, ich kann nur zur offenen, veröffentlichten Schleichwerbung gratulieren. Prost, Mahlzeit, aber schwer verdaulich…