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Was vom Theaterdonner um Messi(as) bleibt

obs/pepsi cola

Es kam, wie es Hans Krankl, Barcelona-Insider als ehemaliger Goleador der Katalanen, wider alle medialen Spekulationen vorhergesagt hatte. Wer sonst, wenn nicht einer wie er sollte die Mentalität eines Argentino-Iberers besser kennen! Ja, ja, nichts wurde jetzt aus dem 750-Millionen-Weltrekord-Transfer der Superlative des 33-Jährigen Fußball-Messi(as) von der Costa Brava auf die Insel, obschon die Manchester-City-Scheichs dieses Irrsinns-Paket angeblich schon geschnürt und an dem sich die Tabloids da wie dort täglich immer mehr aufgegeilt hatten. Mag sein, dass sich Messi ebenso tagelang angesichts der verbreiteten Unsummen von erster Hand in den Mund schon heimlich, still und leise ins Fäustchen gelacht hatte, ehe er einerseits sein Schweigen brach, andererseits aber auch einen verbalen Salto rückwärts mit doppelter Schraube drehte. Vorwärts, wir marschieren zurück – dorthin, wo es vor 20 Jahren begann.

Alles offenbar nichts als Theaterdonner um Hauptdarsteller Lionel oder Leo, der weltweit für Aufregung sorgte und so nebenbei auch das spanische Sommerloch füllte. Nie und nimmer, so ließ es uns der langsam, aber sicher schon etwas müdere Fußball-Messi(as) wissen, würde er seinen Herzens- und Lieblings-Klub Barcelona klagen, dem er alles in seinem Leben zu verdanken habe – und bei dem er seinen offenbar doch noch ein Jahr gültigen Vertrag natürlich erfüllen werde. Und ebenso interessant im Zusammenhang mit dieser essentiellen Aussage auch die Tatsache, dass der Fußballgott zwar mit den Barca-Granden ins Gericht ging, aber kein negatives Wort über den Neo-Coach Ronald Koeman verlor, mit dem er sich, so wurde es zumindest berichtet, angeblich schon entzweit haben soll. Aber nichts ist älter, so sagt ja schon ein Sprichwort, als die Zeitung von gestern, weil eben morgen und übermorgen alles anders sein kann.

Wie es wirklich um die weiter bestehenden oder doch eingeschränkten Privilegien des alten und doch wieder neuen Barca-Messias steht, sei einmal dahingestellt. Sicher aber scheint, dass sich nach dem Bekenntnis des Mega-Stars zum Verein auch der FC Barcelona dazu bekennen muss, rund um „seinen“ Messias eine Mannschaft zu formieren, die weniger von übertrieben groß gemachten Namen, als viel mehr von ihrer homogenen Qualität her gut genug ist, um Blamagen a la 0:4 in Liverpool, 0:3 in Rom oder gar 2:8 gegen die Bayern zu verhindern, wenn möglich gar vergessen zu machen. Es müssen es nicht unbedingt Spieler sein, deren Können mit dem – von wem oder welchen Interessen auch immer hochgehandelten – Marktwert a la longue nicht Schritt halten können. Gerade jetzt, da der Weltrekord-Transfer-Wahnsinn rund um Lionel Messi in sich zusammengebrochen ist, wär´s endlich an der Zeit, dass wieder mehr Verstand und Vernunft regieren als spekulative Sensationslust und billige Effekthascherei…

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