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Wenn potenter Sponsor vom ÖFB fordert, wen er als Präsident wählen soll

Beim Surfen im Netz bin ich auf einen Artikel in der  Krone gestoßen, der sich mit den undurchsichtigen, womöglich auch politisch determinierten, chaotischen Zuständen im größten aller Fachverbände, dem Fußballbund beschäftigt. Oder besser gesagt mit einem Interview, das die Krone als ÖFB-Medienpartner mit der Werbechefin des ÖFB-Topsponsors Raiffeisen geführt hat – und in dem eben Geschäftsführerin Petra Walter dem Fußballbund die Rute mit der eher ungenierten, versteckten Drohung ins Fenster gestellt hat, die dem Sprichwort gleicht, das da lautet: Bist du nicht willig, dann bauch ich Gewalt, sprich: wenn du nicht springst, wie wir wollen, dann springen oder steigen wir als Millionensponsor aus. Erinnert mich auch an politische Vorgänge, die sich in unserem Lande seit geraumer Zeit eingenistet haben. Friss Vogel oder

Worum also geht´s bei dem, was die Raika-Werbechefin fordert? Um einen neuen Fußballpräsidenten, der NICHT aus den Reihen der ÖFB-Landesfürsten kommt, die zwar mehrheitlich eher Apparatschiks gleichen denn Granden, die aber sozusagen alternativlos dazu gezwungen werden sollen, ihren neuen Boss nach Wunsch und Willen des Generalsponsors selbst zu wählen.

Und wie schaut jetzt der Vorschlag der Bank aus? Einer der beiden Wunschkandidaten heißt Kurt Swoboda, seines Zeichens Präsident der altehrwürdigen Vienna, aber auch Vorstand der Uniqa-Versicherung, die 2o16 durch Fusion aus der Raiffeisen-Versicherung hervorgegangen ist. Ja, was für ein Zufall! Und Kandidat Nummer 2 ist jener Immobilien-Guru Roland Schmid, der schon gescheiterte Versuche hinter sich, Rapid- oder ÖFB-Präsident zu werden. Und wie der Zufall es will, so handelt es sich bei Roland Schmid seit 2022 auch um den Vienna-Vizepräsidenten ..

Zweifelsohne haben sich der eine wie der andere für und im Fußball engagiert, zweifelsohne lassen sie sich von unternehmerischen Prinzipien leiten, zweifelsohne sind der eine wie der andere (auch politisch) in Netzwerken verflochten, denen sie natürlich auch verbunden, wenn nicht verpflichtet sind. Das ist, wenn man so will, Macht der Gewohnheit oder auch der Mächtigen, wie und wer immer.

Meiner bescheidenen Meinung nach kann nicht sein, dass sich ein Sponsor mit einem verlängerten Arm dazu aufschwingt, einen auch staatlich oder kommunal nicht unwesentlich geförderten Verband an die Kandare zu nehmen, um ihm unverhohlen zu sagen, was er zu tun oder zu lassen hat. Ich bin gespannt, ob sich der ÖFB dagegen mit einem eigenen, vernünftigen, womöglich auch international vernetzten Kandidaten aus den  Fußball(er)-Reihen dagegen auflehnt – oder aber klein beigibt als Vögelchen, das lieber frisst, bevor es stirbt. Ich bin neugierig, wie dieses Match ausgeht…

 

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