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Wenn Trainer-Trennungen aus Assistenten im Handumdrehen Chefs machen

Erst kam der LASK mit Markus Schopp, nun hat es Robert Klauß bei Rapid erwischt. In der Endphase der Meisterschaft geht´s also Rucki-Zucki, was die Entlassung von Fußballtrainern betrifft, denen man vorwirft, sowohl Saisonziele zu verpassen als auch punkto Entwicklungen hinterher zu hinken. Das mag ja alles samt teuren Abfertigungen (oder Klagen) trotz meist knapper Kassen noch verständlich sein in der (meist trügerischen) Hoffnung, dass sich damit das Blatt wendet.

Zumindest für mich nicht ganz so verständlich hingegen ist und bleibt, dass nicht nur des Zeitdrucks, sondern auch der Kosten wegen just die von den gefeuerten Cheftrainern engagierten Assistenten als neue Besen interimistisch oder gar dauerhaft eingesetzt werden, um jenen alten Mist wegzukehren, der sich auch unter ihnen angesammelt hat. Sarkastisch andersrum gesagt: Die Nummer 2 soll im Handumdrehen die bessere Nummer 1 sein …

Wer sich seiner Zeiten beim Annerl-Dorf-Verein Hartberg erinnert, für den ist der auch im Ausland erprobte und gefestigte Schopp wohl eher außer Obligo, was seine Meriten und Qualitäten betrifft. Mitunter allerdings fragt man sich, wie es cleveren Managern immer wieder gelingt, heimischen (Traditions) Klubs so gut wie unbekannte Trainerwesen, mitunter gar Zweit- bis Drittbesetzungen als Beiwagen von Trainer-Chefitäten zweit- bis drittklassiger Vereine im (meist) deutschen Ausland als Retter in der Not unterzujubeln. Frag und schlag nach bei Wimmer, Klauß und anderen, die mehr oder weniger lang in Amt waren und ohne Würde gegangen wurden.

Dabei bin ich mir sicher, dass der österreichische (Profi) Fußball mit seiner Trainer-Aus- und Fortbildung durchaus in der Lage ist, sich selbst aus den eigenen Reihen zu versorgen statt sich von Beratern fremde Federn aufs Aug drücken zu lassen. Was ja über finanzielle Kalkulationen hinaus  mit ein Grund ist, dass in heiklen (Krisen) Situationen am ehesten den Assistenten einen Trainereffekt zutraut, Abwarten, wer als nächstes Opfer oder andersrum sogar Glückspilz dran ist …  

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