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Wenn´s laft, dann laft´s oder: Auf Schanzen wie bei Feller hat´s klick gemacht

Der Sport ist und bleibt ein Mysterium. Zumindest ältere Semester kennen ja den Spruch, mit dem der unvergessene Tripleweltmeister Rudi Nierlich alle Fragesteller entwaffnete bis entblößte: Wenn´s laft, dann laft´s. Oder umgekehrt! Es kommt, wie jeder halbwegs Sportinteressierte weiß, auf den Klick an. Macht´s klick, dann … ja dann trifft die Regel in Kraft: Wenn´s laft, dann laft´s. Wär´s so ausgegangen, wie es zur Halbzeit des Weltcup-Skispringens in Bischofshofen nur zwei Tage nach dem Huber-Happy-End ausgeschaut hatte, dann hätte man meinen können, die rotweißroten Adler wären alle von einen Tag auf den anderen so flügge geworden!

Da gab´s eine Aschenwald-Führung und nicht weniger als sieben Österreicher im ersten Dutzend, ein total abnormer Wahnsinn nach allem, was man seit zwei, drei Jahren hat erleben und mitmachen müssen mit einigen WM-Himmelstürmen als Balsam auf viele Wunden. Am Ende gab´s dann nicht einmal einen Sieg, aber ein Hörl-Podest und einen Mannschaftserfolg mit einem Trio unter den Top 6 und einem Dutzend unter den Top 12, was für das folgende Teamspringen viel verspricht. Ja, so schnell kann sich was ändern im Schanzensport, bei dem das Vertrauen in die motorische Automatik die Hauptrolle spielt. 

Interessantes Kontrastprogramm: Das stille Podest-Glück des Jan Hörl und lauter Jubelschrei des Manuel Feller.

Klingt zwar zu simpel, um wahr zu sein, stimmt aber – wer zu viel oder zu lange nachdenkt beim Ab-Sprung, der kommt zu spät, weil, er halt den Hauch eines Gedankens schon hinten nach ist. Das ist keine Metzger´sche Weisheit, sondern hat mir vor Jahrzehnten schon der Geburtshelfer der Adler, Baldur Preiml, eingetrichtert – damals, als man als interessierter Journalist noch zu den Betreuern auf den Trainerturm neben den Schanzentisch gehen und mit ihnen reden durfte.

Ob wir´s goutieren oder nicht – solche sportlich höchst informative „Intimitäten“ sind je inzwischen längst untersagt und unten im Auslaufbereich ja mehr oder weniger anspruchslose Gefälligkeits-Interviews erlaubt, damit ja keine falschen Spekulationen aufkommen. Damit aber, das sei auch dem ÖSV ins Stammbuch geschrieben, wird er sich a la longue von originalen, originellen oder auch ebenso intellektuellen, intelligenten wie provokanten Persönlichkeiten verabschieden müssen, sondern eine Serie an Klonen produzieren, die das geliebte: Passt schon von sich geben oder in ihren dünnen Aussagen oft das Wörtchen Ja einstreuen.

Ja, das, glauben Sie mir, passt eben nicht in eine Zeit, in der es wichtiger denn je ist, dass sich einer oder eine aus der Masse sowohl mit Leistung als auch Präsentation abhebt. Auch wenn er sich im fortgeschrittenen Alter vielmehr als erwartet gesteigert hat, auch wenn der frühere Sturz-Pilot Manuel Feller mittlerweile zum Establishment der RTL- wie Slalomelite gehört – seine Popularität kommt nicht aus einer Vielzahl an Siegen (2/Hirscher 67, Maier 55), sondern aus dem Mix aus Schnoddrig- wie Natürlichkeit, der ganz auf eine spezielle Klientel abzielt.

Man könnte auch in Abwandlung eines Werbe-Spruches sagen: Feller mag man eben genau so, wie er sich gibt. Und von den anderen kennen die meisten kaum die Namen, weil sie halt eher so nichtssagend sind, dass sie nicht einmal solo in einem Werbespot auftreten können. Darüber sollte man auch innerhalb des ÖSV ebenso diskutieren wie über manch eine Trainerwahl und/oder andere Entscheidungen, um das Mysterium Sport zu enttarnen….

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wahrheit wie ein hund, der ins loch muss und hinausgepeitscht wird, während madame schosshündin beim.feuer stehen und stinken darf.

king lear, william.shakespeare

 

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