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Wetten, dass das Superliga ade seinen Preis hat…?

Das ging ja schneller, als die Drahtzieher zählen konnten.  Kaum war die neue Superliga mit einem Dutzend an europäischen Top- und Traditionsklubs am Tapet, schon hat sie sich unter dem Druck der Fans, der Medien und der Vielzahl an mehr oder weniger renommierten Vereine so gut wie selbst unter den Teppich gekehrt. Begleitet von windigen Entschuldigungen, die eher Lippenbekenntnissen gleichen, haben sich – offenbar drohender Konsequenzen nicht nur der Uefa wie der Fifa wegen, sondern auch der Regierung unter Boris Johnson halber – alle sechs englischen Klubs nur 48 Stunden nach der Präsentation zurückgezogen. Und wie Auguren schon läuten gehört hatten, folgten Barcelona und Atletico Madrid, aber auch Inter und AC Mailand den Briten nach.

Wie gewonnen, so zerronnen? Ich tippe eher darauf, dass die Devise regiert hat: Ein Schritt nach vorn, zwei zurück. Oder aber, wie ich noch mehr vermute, das progressivere Motto: Zwei Schritte vor, um einen zurückzugehen. Im Klartext formuliert: Wir haben unsere Meinung zwar über Nacht wieder geändert, wir bleiben euch und dem Status quo zwar weiter treu, Schwamm drüber über das übereilte Überrumpelungsmanöver, aber … Ja aber, das wird wohl auch bedeuten, dass die unter anderen am Fan-Aufschrei gescheiterten Revoluzzer zwar nach außen hin zu Kreuz kriechen, in direkten Gesprächen mit den Institutionen und Instanzen aber erwarten, wenn nicht fordern, dass die eben erst verlautbarte Reform der Champions League noch einmal reformiert wird – und zwar auch in ihrem Sinne und nach ihren Vorstellungen.

Die einen wie die anderen wissen, genau, dass sie sich gegenseitig brauchen, also Koexistenz gefragt ist und nicht Konfrontation am grünen Tisch statt grünem Rasen. Beide Seiten wissen aber auch, dass es schlussendlich ums liebe Geld geht, das ein Großteil der „Doch-nicht-Rebellen“ angesichts der Schuldenberge so dringend braucht wie Hungernde einen Bissen Brot. Und die mehr als drei Milliarden, die ihnen quasi als Einstandsgeschenk von der US-Bank und weiteren Sponsoren der blitzschnell kollabierten Superliga noch vor zwei Tagen versprochen worden waren, müssen jetzt ja anderswo lukriert werden. Daran führt wohl kein Weg vorbei, wollen sie nicht in Konkursen landen, die sich angesichts verschleuderter (Transfer-)Unsummen gewaschen haben.

Wäre es nicht so (gewesen), hätten sie ja kaum den Luftballon auch und gerade auf die Gefahr, dass er gleich wieder platzt, mit einem Paukenschlag steigen lassen. Man könnte es auch anders und so sagen: Die Katze ist jetzt aus dem Sack, sie pfaucht aber nicht mehr, sondern schnurrt nur noch. Und ist weit davon entfernt, sich in den eigenen Schwanz zu beißen. Statt kratzen und beißen sind jetzt wieder einmal Streicheleinheiten angesagt. Zumindest vorderhand. Ich möchte aber schon jetzt darauf wetten, dass dem lauten Knall leise Verhandlungen folgen. Und das letzte Wort in dieser Causa noch lange nicht gesprochen ist. Alles hat schließlich seinen Preis. Auch ein Superliga ade…

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