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Wie sich Australien vor Djoker schützt und Swiss-Fans offene Rekord-Tore einrennen

Die unendliche Djokovic-Causa endete Sonntag (Ortszeit nachmittags) so, wie das vom ersten Tag an so, wie ich selbst es im Kreis von Sportfreunden vorausgesagt hatte. Warum sich die serbische Nummer 1 der Tenniswelt auf dieses Spiel überhaupt eingelassen hat, war mir ein Rätsel. Dass er dabei nur viel Kredit verloren würde und am Ende außer Spesen außer schlechter Nachred´ und frühem Heimflug nichts gewesen, darauf hätte man Wetten abschließen können.

Wer was wann warum getan, gesagt, getestet oder gelogen, das wissen wir ziemlich weit weg vom Schuss nur aus zweiter, dritter oder vierter Hand. Keine Frage, dass sich Djokovic in der ganzen Causa höchst ungeschickt verhalten hat, wobei Insider der australischen Tennisszene behaupten, dass er ohne Zusicherungen nie und nimmer nach Down under (privat) gejettet wäre. Auch wenn der Serbe und vor allem sein streitbarer Herr Papa allenthalben in Fettnäpfchen getreten sind, so hinterlässt auch die vom Ministerpräsidenten begrüßte Entscheidung einen zwiespältigen Eindruck.

Da fällt zum einen das bei uns mehr als verpönte Wort von „Deportation“, zum anderen verstieg sich der aktuell auch wahlwerbende Politiker Morrison gar zur Behauptung, die Ausweisung wäre auch zum Schutz der australischen Bevölkerung erfolgt. Wovor, bitte vielmals? Vor einem Ungeimpften, aber kerngesunden Sportler, der bei (so wurde kolportiert) täglichen Tests nie positiv war, auf welche der Mutationen auch immer.

Ob überhaupt und wenn, wann und wo es zu einem Follow-Up- Effekt für oder besser: gegen Djokovic kommt, das wird jedenfalls interessant zu verfolgen sein. Vorerst jedenfalls kann noch vor dem Aufschlag zu den Australian Open ein Schlussstrich gezogen werden. Und zur Erleichterung von Mister Morrison kann auch der „Djoker“ die (zu 50 Prozent) zugelassenen Zuschauer weder ad personam infizieren noch indirekt als „Impfmuffel“ anstecken…

Was Ansteckungsgefahren betrifft, so scheint die Angst der Schweizer vor Corona ebenso wie vom Winde verweht wie auf der Insel. Da wie dort drängen sich die Ski- und die Fußballfans in Gottes freier Natur oder auf Tribünen, als wär´s die lang ersehnte Rückkehr zur alten und nicht zur neuen Normalität. Ja, der Schweizer Skipräsident Urs Lehmann, einst Abfahrtsweltmeister (1993), hat zur totalen Verwunderung verdutzter, wenn nicht entsetzter Reporter diese Entscheidung der Regierung in Bern ebenso lauthals begrüßt, ja bejubelt wie Mister Morrison das Urteil der Richter, die Nr. 1 im Tennis zu deportieren.  

Der Triumph, wieder live vor Ort sein zu können, wog für die Schweizer Ski-Fans noch mehr als die auf Podestplätzen knapp verpassten Siege. Und als Entschädigung durften sie auch einen Weltrekord erleben, als der Norweger Lucas Braathen von Platz 29 zur Halbzeit zum Slalomsieg wedelte. Und damit eaher unbemerkt, aber leise Ironie am Rande, diese Bestmarke mit Marc Berthod (einst in Adelboden von 27 auf 1) just einem Schweizer entriss. Von all dem dürfen Kitz und Schladming leider nur träumen.

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