Wir Österreicher waren und sind schon immer Spezalisten im Hochrechnen gewesen, wobei wir – lassen wir politische Dilettanten einmal zur Seite – auch Rechenkünstler aus unseren Reihen hatten, die es zu Nobelpreisträgern gebracht haben wie die Atomphysiker Zeilinger vor gar nicht so langer Zeit. Die Kunst der Hochrechnungskunst treibt bei uns alerdings auch im medialen Sportbereich ganz schöne Blüten, neuerdings noch mit ein bisschen mehr an blühender Phantasie.
Da musste man nurs nachblättern oder hinschauen, um zu erfahren, wann wo mit wieviel Inkasso unter günstigsten Voraussetzungen es lang gehen könnte. Ich erlaube mir, nur ein paar Beispiele herauszupicken, die das belegen. Etwa im Tennis mit Jungstar Lilli Tagger, der mittlerweile die in der Baisse befindliche mediale Aktie Schwärzler als Vorgriff auf eine tolle Zukunft abgelöst hat. Beim Basketball mit dem NBA-Star Jakob Pöltl, dessen Heim-Comeback im Team wie die halbe Erfolgsmiete in einem ausverkaudten Multiversum-Haus verkauft wird, obschon wir mit ihm und trotz seiner körperlichen wie spielerischen Größe in Holland verloren haben.
Oder aber die Reaktionen auf die Auslosungen für Österreicher-Klubs in diversen Europacups von Champions League bis Conference League, was ja auch oft mit Leistungsgefälle verbunden sein kann, allerdings nicht sein muss. So stand etwa in einem Gratisblattl: Rangers oder Pilsen für Salzburg, was ja nur stimmt, wenn die zuletzt eher schwachbrüstigen statt brustgeschwellen Bullen die keineswegs leichte Hürde Brügge nehmen. Und auch bei Rapid strotzt man vor Optimismus, der sich über den kommenden Gegner Dundee United – mit dem nicht so leicht Kirschen essen ist – schon mit Györ oder AIK Stockholm beschäftigt, die auch noch gegeneinander spielen müssen. Und wer wei0, vielleicht hat Rapid dann auch schon den tollen Wunschspieler des Sportchefs, von dessem Existenz ich zugegebener Maßen bisner leider nichts gewusst hab´.
Zuversicht, aufgebaut auf Selbstvertrauen, das wieder durch wertvolle umnd nicht etwa Plansoll-Siege wächst und gedeiht, ist natürlich ganz wichtig im Spitzensport, darüber muss man nicht debattieren. Aber mehr als nur diskutabel ist es, um ein Sprichwort zu zitieren, dass man wie selbstverständlich Felle von Bären verkauft, die noch gar nicht erlegt sind. Erst muss gespielt, geschossen, geworfen, getroffen und gewonnen werden, um im Glück und im Erfollg baden zu können. Mit Hochrechungen, die oft vom bisherigen Höchst- oder Beststand angestellt werden, kann man höchstens Leser oder Seher gratis oder gegen TV-Abgabe gewinnen. Es sei denn, man lässt künftig die Künstliche Intellienz statt Menschen aus Fleisch und Blut auch kicken, vollieren oder Körbe verteilen…