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Wo es Eigenlob zu lesen gibt und wenig bis nichts über den Topstar der Schwimmszene

Werte Schwimmfreunde unter den Blog-Lesern, wie sie sich vielleicht erinnern, habe ich vor kurzem versprochen, mich so wenig wie möglich bis gar nicht mehr mit dem Schwimmverband und seinen mehr oder weniger eitlen bis selbstgefälligen Proponenten und Bürokraten auseinanderzusetzen. Trotz Zeitverlustes allerdings muss ich eine Ausnahme machen. Und warum? Weil die gleichen oder eigentlich selben Personen dieses Verbandes, die sich im Kampf für brave ukrainische und gegen böse Russensportler in solidarischer Treue hinter den grünen Sportminister stellten, offenbar gar nicht bemerkt haben, dass sie im Kampf um den ORF-Sportkanal von ihrem Verbündeten mehr oder weniger verraten oder im Stich gelassen wurden! Nicht etwa, dass der (un)tüchtige Hobbykicker Werner K. schon im Ansatz der TV-„Kanalräumung“ zum Sturmlauf auf die Barrikaden geblasen hätte, hab´ ich bis heute auch nirgendwo gehört oder gelesen, dass er geharnischte Briefe oder winselnde Proteste geschrieben oder unterstützt hätte. Na ja, alte Leier, aber nichts Neues. Errare humanum est. Ja, man kann sich auch in Menschen irren.

Aber kommen wir zur Sache, die sportlicher Natur ist. Dieser Tage wurde der OSV nicht müde, uns mit Jubelberichten über WM- und EM-Limits der neuen, noch jungen Wasserspringer-Generation namens Lotfi, Schaller und Knoll zu versorgen. In der Tat ist´s ja erfreulich, dass sich endlich und offensichtlich ein paar Nachfolger für die alten Granden vom früh verstorbenen Niki Stajkovic über Michi Worisch bis zu Constantin Blaha, vielleicht auch von Anja Richter und Marion Reiff finden. Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt, ob die aktuelle junge Garde im WM- und EM-Ernstfall in der Lage ist, unter höherem Druck als bei kleineren Meetings die Sprünge so ins Wasser zu setzen wie dann dort nötig.

Einer, der das schon mehrfach bewiesen hat, springt nur beim Start ins Wasser, das er ansonsten kraulend durchpflügt: Felix Auböck! Ja, lange hat man sportlich von ihm nichts mehr gehört seit der Rom-EM im Sommer, außer dass er in England seinen Magister gemacht hat und jetzt auf den Doktor losgeht. Zuvor aber möchte der Kurzbahn-Exweltmeister (400m Kraul), der im Dezember des Studiums wegen auf die Titelverteidigung verzichtet hatte, auch auf der olympischen 50m-Langbahn vierte Plätze in Edelmetall verwandeln – in Fukuoka in Japan, wo Maxim Podoprigora und Markus Rogan vor 22 Jahren (!) die wundersame Schwimm-Dekade im Silber-Doppelpack eingeleitet hatten.

Um zu einem weiteren Himmelsturm ansetzen zu können, hat Auböck heuer schon drei Wochen lang Höhenluft in der Sierra Nevada getankt. Oder besser gesagt, mit beinhartem Ausdauertraining unter seinem Loughborough-Coach Andy Manley, mit dem die Sauerstoffschuld hinausgezögert und der Atem verlängert werden soll. 85 Kilometer in 12 Einheiten die Woche, das geht schon an die Lunge und in die Knochen. Den ersten Formtest hat Felix schon hinter sich, die britische College- und Universitäts-Meisterschaft in Sheffield, wo er die 400m Kraul auf der 50m-Bahn in 3:53,45 Minuten siegreich absolvierte, nebenbei aber auch für sein Uni-Team in einer 4x100m-Kraulstaffel als Schluss-Schwimmer zum Sieg sprintete. Im März in Edinburgh, im April in Stockholm, im Mai in London wie Barcelona will sich Auböck sukzessive jener neuen Rekordzeit nähern, von der er meint, sie wäre im Juli in Japan dann reif fürs Podest. „Ich glaube, dass man 3:42 schwimmen muss, um eine Medaille zu gewinnen!“

Im Klartext heißt es, dass Felix (Rekordzeit 3:43,58) die 3:43 knacken muss, um das schaffen und eine weitere Medaille gewinnen zu können. Über ihn allerdings gab´s keine Verbandsinformationen. Ist ja auch nicht so wichtig wie (partei-) politischer Aktionismus, der noch immer kein neues Bad gebracht, aber nicht verhindert hat, dass eine ganze Hallen-Wasserwelt (Wörgl) geschlossen wurde. Bravo!  

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