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Zielscheibe Sabitzer: Vom Bullen zum Bayern und vom Traum zum Schaum

Er ist ja fast schon nötig, der kleine Seitensprung von Olympia und den perfekt organisierten Peking-Spielen zum Fußball, der mitten im Winter wieder so richtig aufblüht. Und wenn in Kürze das Champions-Duell der Bullen aus Salzburg gegen den FC Bayern ansteht, dann beschäftigt unsereins natürlich auch die unerwartete, aber umso schlimmere Klatsche der Münchner beim Aufsteiger VFL Bochum. Und während die Blauweißen aus dem Kohlenpott einen Sensationssieg bejubeln konnten, kam der Ex-Bulle und 16-Mille-Bayern-Einkauf Herfried Sabitzer wieder in des Teufels Küche.

Wenn sich nicht bald etwas ändert an der Joker-Situation des einstigen Leipziger Bullenherzen, so beginnt sich der vordem von Sabitzer selbst als Kindheitstraum bezeichnete Transfer nach München allmählich zum schlimmsten Alptraum auszuwachsen. In Leipzig war er gleichsam der Oberbulle und verlängerte Arm von Jungtrainer Julian Nagelsmann gewesen, der ihn nach dem Wechsel zu den Bayern als Wunschspieler und Kaderoptimierung an die Isar holte. Ja, eine schönere Herausforderung und größere Anerkennung hätte sich Sabitzer kaum wünschen können, Wunsch und Wirklichkeit begannen aber immer mehr auseinanderzudriften.

Statt sich zu einer Schlüsselfigur wie bei den sächsischen Bullen zu entwickeln, führt er ein bescheidenes, aber umso umstritteneres Paternoster-Dasein in München. Rein in den Kader und manchmal auch als Alternative in die Mannschaft, dann wieder raus auf die Bank oder gar die Tribüne. Ein ständiges Auf und ein Ab, begleitet von warm und eher kalt, was die Kritik in den Medien und vor allen von Experten a la Didi Hamann oder „Loddar“ Matthäus betrifft, die ihn immer öfter und schonungsloser schon als sündteuren Flop abstempeln.

Finanziell mag sich Sabitzer beim Rekordmeister zwar punkto Gage ganz schön gesteigert haben, was den sportlichen Stellenwert hingegen betrifft, so entpuppt sich der vom alten, neuen Trainer eingefädelte Transfer als Danaergeschenk. Seinem früheren österreichischen Verein, den Salzburg-Bullen, kann seine schwankende Form und latente Krise vor dem Champions-League-Achtelfinale nur recht sein, wohin die anscheinend unaufhaltsame Abwärtsspirale nicht nur Sabitzer selbst, sondern mit ihm auch das ÖFB-Team treibt, wird sich über kurz oder lang herausstellen.

Die Gefahr, dass er sich dem vor kurzem von Fachleuten aufgeblätterten Kreis der bisher 25 schlimmsten Fehlkäufe der Bayern im 21. Jahrhundert als Nr. 26 anschließt, ist sowohl angesichts der statistischen Ziffern und unerbittlichen Kritik(er) nicht von der Hand zu weisen. Vom Traum zum Schaum  ist´s oft nicht weit…

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