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Zu Slalom-Bronze gab´s Gold-Komplimente vom Schweizer Weltmeister-Boss

Jubel, Trubel, Heiterkeit! Sieben auf mehr als nur einen Streich! So schwach und hart kritisiert Katharina Liensberger im Riesenslalom, so nervenstark und selbstsicher kurvte die Vorarlbergerin zu Bronze im Slalom, der siebenten WM-Medaille für Rotweißrot am Zwölferkogel, nur geschlagen vom Schweizer Doppelpack mit dem seit dieSem Winter neuen Kometen namens Camille Rast und dem Evergreen Wendy Holdener, der unglaublich sympathischen Ewigen Zweiten, wenn es um Alles oder Nichts geht.

Liensberger gelang der veredelte Husarenritt in einem Herzschlagfinish um den Wimpernschlag von zwei und fünf Hundertstel gegen das US-Duo mit Paula Moltzan und einer Mikaela Shiffrin, die schon vor dem Finale ihre Zweifel angedeutet hatte, ob der extrem lange Lauf nach Verletzung, Operationen und zwei Monaten langer Trainings- und Rennpause nicht über ihre Kräfte gehen würde.

Während der vor der Heim-WM gebeutelte ÖSV sowohl über Goldrausch und Medaillensegen jubelt, heißt es für die 29jährige, vierfache, seit 2019 aber nicht mehr siegreiche Slalomweltmeisterin bitte warten, was die erfolgreichste WM-Medaillensammlerin aller Zeiten ebenso betrifft wie den 100. Jubiläumssieg im Weltcup. Immerhin aber verlässt Shiffrin diese Titelkämpfe als Team-Kombi-Weltmeisterin mit Breezy Johnson …

Noch haben die ÖSV-Herren im abschließenden Slalom mit Feller, Schwarz, Gstrein und Raschner eine vierfache Medaillenchance, die sie nach der bejubelten statt verflixten Sieben ohne Erfolgszwang und Erwartungsdruck in Angriff nehmen, ohne die an Gold, Silber und Bronze führenden Schweizer Erzrivalen in der Bilanz weder noch ein- oder überholen zu können, geschweige denn an die triumphale WM 91 (ohne Teambewerb) mit fünf Goldenen.

Als Veranstalter hätte es kein größeres Kompliment geben können als die volle Bewunderung des Swiss-Ski-Präsidenten und Ex-Abfahrtsweltmeisters Urs Lehmann, der am Tag des Slalom-Doppelpacks an die WM-Organisatoren sozusagen eine Goldmedaille verteilte für perfekte Pisten, tolles Ambiente und beste Versorgung von Küche und Keller bis zu Fan-Shops und musikalischen Pop-Konzerten –  darunter auch der von der Atmosphäre faszinierten Doppelweltmeisterin Lizz Görgl. Lehmann war sich nicht zu schade, um zu meinen, dass Crans-Montana als WM-Schauplatz 2027 so gut wie nichts besser machen könnte als Hinterglemm 2025.

Kurzum, zu Jubel, Trubel, Heiterkeit sind auch noch Liebe, Wonne, Waschtrog mit Liebkosungen von fast allen Seiten gekommen. Bei aller verständlichen (Augenblicks) Euphorie aber wird´s am ÖSV liegen, die richtigen Schlüsse und passenden Konsequenzen aus dieser WM zu ziehen, in der außer Sensationssieger Haaser die an oder (teils weit) über Dreißigjährigen die rotweißroten Fahnen zum wehen gebracht haben. Das ist ebenso Fakt wie der Medaillensegen statt eines vorweg befürchteten Fluchs. 

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