Auch wenn mancherorts der Volksmund verdammt bis verteufelt wird, so trifft er doch meistens den Nagel auf den Kopf. Wie etwa mit der Redewendung, die schon die alten Römer benutzten, dass Geld nicht stinkt. Oder, um den Faden weiterzuspinnen: Die Gier ist ein Hund! Man hätt´s vor Jahrzehnen nicht für möglich gehalten, dass es so kommen würde, aber es trifft auf viele Sportverbände zu, leider auch auf einen Teil der olympischen Grundsportarten, die sich ohne Rücksicht auf kommende Kinder-Generationen, also auf den Nachwuchs, um den sie sich vorrangig kümmern sollten, an das bestbietende Pay-TV verkaufen. das sich wieder nur ein eingeschränkter Seherkreis leisten kann. Und leider schauen da inzwischen auch Kabel-TV-Stationen wie Eurosport durch die Finger, um uns mit Snooker-Live oder alten Kletter- und sonstigen Video-Tapes stundenlang einzuschläfern. Diamond-League in der Leichtathletik. Schwimm-WM auch mit Vorlauf-Aufzeichnungen. Fußball-Champions-League. Wer wann wo wofür wie lange Senderechte gat, das zu eruieren, erfordert viel Zeit und einen langen Geduldfaden, damit er nicht reißt.
Immerhin hat´s ja unser Staatsfunk geschafft, die Rechte der Schwimm-WM-(Vor)-Entscheidungen zur sommerlichen Mittagszeit, heuer darum günstiger Zeitpunkt, weil eher verregnet, zu ergattern. Damit kamen wir in den Genuss, den aktuell besten heimischen Jungstar Mladenovic (auch dank siegreichen Swim-off) dreimal und einmal auch den fern der Heimat stationierten Martin Espernberger (9.) zu sehen, erlebten aber ansonsten eher tote Badehose aus rotweißroter Perspektive, die ja – siehe etwa Tennis und Frauenfußball — gerne Realitäten verzerrt statt ihnen ins Auge zu schauen. Platz 5 im Freiwasser (Luca Karl), der hierzulande televisionär verpasst wurde, und die Plätze 8, 9 und 10 waren bishearf bei der Singapur-WM das höchste der Gefühle, wenn fast alles in der Schwimmwelt, das Rang und Namen hat, wieder am Start ist …
Wenn auch Schmalhans eher Küchenmeister spielte. was uns und unseren Schwimm-Import aus deutsch-dänischem Lande betrifft, so konnte man – sofern zur Mittasgzeit vorm Fernseher – den ersten Weltrekord dieser rekordarmen, offenbar von schwüler Hitze erdrückten WM im ORF Sport+ mitverfolgen. Nicht irgendeinen, sondern den ältesten, den der vom Phelps-Trainer Bowman trainierte neue Phelps aus Frankreich, der vierfache Olympiasieger Leon Marchand (Foto), in Singapur über 200m Lagen (Vierkampf im Schwimmen mit Butterfly, Rüclemn. Brust, Kaul) in 1:52,89 Minuten um sagenhafte 1,31 Sekunden verbesserte.
Da man nicht alle Tage einen Weltrekord schwimmt, für den es als Bares für Rares einen Batzen Geld gibt, so begnügte sich Marchand im Finale mit Gold und sechs Zehntelsekunden Vorsprung, als er wusste, dass er Sieg und Titel ins Trockene bringen würde. Der mittlerweile des US-tgrainers wegen in Arizona lebende Feanzose gehört inzwischen zur Kategorie jener Ausnahme-Sportler: Innen wie Rad-Hero Tadej Pogacar oder (trotz der Doping-Affäre) ein Sinner oder der bubenhaftere Alcaraz. Leider sind diese Galionsfiguren so gut wie nie mehr zu sehen, es sei denn, mam greift immer tiefer in den Säckel. Einn staatliches Netzwerk, das Zwangsgebühren kassiert, hätte auch die verdammte Pflicht, den Sportfans echte Giganten zu zeigen und nicht nur billigeb, hausgemachten Abklatsch. Oder hauptsächlich tote Badehose, weil auch, siehe Volksmund, die Gier mancher Verbände ein Hund ist!