Wenn das keine Empfehlung, besser: ein Vorschuss auf die Zukunft ist, was dann? Jedenfalls haben die rotweißroten Fußballsterne von morgen bei der U17-Europameisterschaft auf Zypern gezeigt, was mit einer Portion Talent, mit Teamgeist und Teamwork, aber auch einer immer größeren Dosis an Selbstvertrauen möglich ist. Mit einem 4:0 gegen Dänemark nach 3:0 gegen Wales und einem torlosen Remis gegen die kleine Großmacht Kroatien haben sich die heimischen Teenager als Gruppensieger für das Viertelfinale gegen Serbien, einen der. Gruppenzweiten, qualifiziert.
Also ohne Gegentor, aber mit sieben Treffern, wobei sich da der Rapid-Mittelstürmer Philipp Moizi, Sohn des „Kronenzeitung“-Sportchefs Peter Moizi, gegen die Dänen mit einem Doppelpack und einem Assist besonders auszeichnete. Gut gemacht, drum wird er auch nicht ausgelacht. Schon gar nicht von den Comedy Hirten, mit denen Herr Papa die Lachmuskeln kitzelt, wenn er nicht gerade sein Stopplicht verfasst…
Nein, nein, das soll keine Beweihräucherung eines Kollegen-Sohnes sein, weil in dieser Truppe des Nachwuchstrainers Martin Scherb auch Kinder von Fußballprofis und sogar einer Eishockey-Legende wie Team-Goalie Klaus Dalpiaz ihren (Stamm) Platz besitzen, sich aber nach Aussagen ihres Erfolgstrainers ganz der Mannschaft unterordnen, die mittlerweile über die Qualifikation für die Endrunde bis zu den Gruppenspielen auf Zypern zu einer verschworenen Einheit gewachsen ist oder zusammengeschweißt wurde. Die Enttäuschung nach dem 2:3 gegen Serbien war so gross wie virdem die Euphorie der jungen Wilden nach den Erfolgen. Gemeinsam gesiegt, gemeinsam verloren. Verspielte Blitzführung, geplatzten Semifinaltraum.
Trotzdem: Diese blutjunge Garde hat offensichtlich nicht nur das Zeug dazu, der aktuellen Erfolgsgeneration nachzufolgen, sie könnte auch ein zusätzlicher Motivationsschub für die Rangnick-Jünger sein, eine ebensolche Rolle als Favoritenschreck bei der in wenigen Wochen beginnenden Euro in Deutschland zu spielen – manch Verletzungsproblemen zum Trotz! Warum eigentlich sollte unserem Nationalteam, das zuletzt immer öfter immer mehr aufgetrumpft hat, selbst gegen Frankreich, Holland oder Polen das Herz in die Hose rutschen?
Im heutigen Fußball, in dem trotz wachsender finanzieller Gegensätze die Dichte so dicht geworden ist, dass mit immer weniger Räumen auch die Partien mit wenigen Ausnahmen immer enger werden. Und dabei mitunter die vermeintlich Kleinen den vermeintlich Großen einen Strich durch Papierformrechnungen machen.
Jetzt bin ich versucht zu sagen: Wie die heimischen Jungen auf Zypern sa/ingen, sollen die Alten (unter Anführungszeichen) zwitschern. Damit wir Loblieder anstimmen können wie jetzt auf die Teenager, denen das Herz nicht in die Hose gerutscht ist, weil sie es in die Hand genommen haben. Auch wenn idas 2:3 gegen Serbien gebrochene Herzen hinterließ…