Fussball

LASK oder: Wenn der Teufel im Detail steckt

 Hätte Jose Mourinho urteilen dürfen, dann wäre der LASK im Duell mit den Tottenham Hotspurs verdienter Punktesieger gewesen. Und Don Jose ging noch weiter, als er sich sogar dazu verstieg, dass es unverdient gewesen wäre, hätte der LASK als besseres Team verloren. Ja, der gute Special One hat leicht Süßholzraspeln, weil´s im Fußball anders als im Boxen keinen Sieger nach Punkten, sondern nur nach Toren gibt, und die Linzer, so gut sie auch gespielt und heroisch um und bis zum 3:3 gekämpft hatten, am Ende aus der Europa League geboxt und die diesmal lauwarmen Tottenham Heißsporne eine Runde weiter waren. Wieder einmal unglücklich gelaufen, so kann man hören und lesen. Aber ehrlich gesagt oder gefragt, wie oft haben wir das auf höherer Fußballebene schon gehört? Ein verbales, auch mediales Trostpflaster, unter dem sich in der Regel ein gemeinsamer Nenner verbirgt, der ein Happy End verhindert. Und wie soll der heißen, was soll das sein?

Schlicht und ergreifend, individuelle Mängel oder gar Blackouts einzelner Spieler, denen man aber grundsätzlich  keinen Vorwurf machen kann/darf, weil bei ihnen ja Wunsch und Wille nicht immer direkt proportional sind zu Präzision und Perfektion, und kleinere Defizite an Können und Klasse schlussendlich mit Kraft auch jene Konzentration kosten, die zu fatalen Fehlern führen. Das Teufelchen steckt halt immer im Detail. Eben darum stellt sich am Linz-Beispiel die Frage: Was wäre gewesen, hätte der LASK nicht mit unnötigen Elfern und einem geschenkten Solo-Konter nach noch unnötigerem Ballverlust quasi Vorschub geleistet für Tore der Londoner, die Geschenke mit Handkuss und Torschuss annehmen? Antwort: LASK ist LASK und Tottenham eben Tottenham.

Womit wir auch bei der Sensation Wolfsberger AC gelandet sind, dem Kleinstadt- oder besseren Dorfverein, der den Millionenklub ZSKA Moskau aus der 12-Millionen-Metropole ebendort mit 1:0 besiegt hat. Ein Erfolg, der höchsten Respekt abnötigt, gar keine Frage, weil er dem Klub aus dem Lavanttal die Chance eröffnet, in die nächste Runde aufzusteigen. Und es verdient auch höchsten Respekt, wie gut und offensichtlich finanziell leist- und budgetär verkraftbar die Kärntner immer wieder einkaufen – so gut und effizient, dass sie auf Augenhöhe mit der Mittelklasse sein oder ihr sogar über den Kopf wachsen können wie zuletzt in Moskau. Trotz allem aber darf und muss auch aus Respekt vor dem LASK gesagt sein, dass es eben doch noch mehr als ein kleiner Unterschied ist, ob du gegen den Ex-Soldatenklub ZSKA Moskau oder ein Ensemble von Stars a la Gareth Bale, Son und anderen mehr spielst. Auch Salzburg kann ein Lied singen über diese Relativitätstheorie … 

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