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Wenn´s drauf ankommt, schlägt die alte Tennis-Garde immer noch zurück

Wäre es nicht Tennis, sondern Boxen, man hätte schreiben können, dass Novak Djokovic zweimal angeschlagen in den Seilen zu hingen schien, aber mit Klasse, Routine und dem Selbstbewusstsein eines 18maligen Grand-Slam-Siegers jedes Mal den Kopf aus der Schlinge zog, um zu gewinnen. Gegen den Griechen Tsitsipas lag er nach Aufschlagverlust mit 4:5 im 3. Satz hinten, drehte aber im Finish das Match. Und nur ein paar Stunden später verdaute der „Djoker“ gegen seinen Wien-Bezwinger und möglicherweise Angstgegner Lorenzo Sonego aus Italien, Bezwinger von Dominic Thiem, einen verlorenen zweiten Satz, um doch noch die Oberhand zu behalten.

Damit steht Djokovic, in Monte Carlo früh gescheitert und beim Heimturnier in Belgrad nicht übers Semifinale hinausgekommen, in seiner French-Open-Generalprobe im Endspiel des Rom-Masters. Und auf wen trifft Djokovic, auch „Nole“ genannt, im Finale? Wie vor gut sieben Monaten in Paris wieder auf seinen alten Rivalen Rafael Nadal, der beim Zweisatzsieg gegen den 2,11m-Riesen Opelka (USA) gezeigt hat, dass e sich zur richtigen Zeit wieder in die richtige Form bringt. Also nichts Neues im Countdown zum zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres in Paris-Roland-Garros!

Ja, woran das wohl liegen mag? Schwer zu verstehen, aber leicht zu erklären. Zum einen wissen Djokovic, Nadal und zumindest auf schnellen Belägen auch Federer, wie sie wo wann und wie mit Grenzsituationen und Schlüsselszenen eines (5-Satz) Matches umgehen müssen. Zum anderen aber fehlt der jüngeren Tennis-Garde, Dominic Thiem inklusive, auch das Selbstvertrauen der Seriensieger, dann ein Spiel zu entscheiden, wenn sie Matchball haben – oder aber mit dem Rücken zur Wand ihr bestes Tennis fast automatisch auspacken müssen, um Matches umzudrehen.

Rom, das in etwa auf gleicher Höhenlage liegt wie die French Open in Roland Garros, könnte zum Fingerzeig werden, dass die alte Garde gegen die jüngeren Stürmer und Dränger ihre Vorherrschaft noch um ein weiteres Jahr prolongiert. Es wäre alles, nur keine Überraschung, wenn die in die Jahre gekommenen Allzeitgrößen sich nicht überraschen lassen.

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