Fussball

Jetzt liegt´s an Arnie, uns im Duell um Sein oder Nichtsein vom Angsthasenkick zu befreien

Arnie nicht verfügbar, Freund Alaba nicht ganz auf Augenhöhe mit den Lobeshymnen nach dem ersten Spiel, schon ist´s passiert, schon kam´s nach dem vom künftigen Real-David verschuldeten Elfer-Gegentor nach wenigen Minuten, wie es in Amsterdam gegen die Holländer hatte kommen müssen. Wenn wir ehrlich sind, dann können wir uns nur herzlich bei den Tulpen-Kickern bedanken, dass sie sich als Europameister im Chancenvernebeln erwiesen, sonst hätt´s viel schlimmer enden können als nur mit einem 0:2. Nichtsdestotrotz steht Rotweißrot, nach dem 3:1 gegen Nord-Mazedonien ein voreilig hochgejubelter Geheimtipp, im letzten Vorrunden-Duell mit Ukraine schon mit dem Rücken zur Wand. Und ob ein Unentschieden reichen würde, um als Gruppendritter erstmals ins Achtelfinale zu kommen, ist alles andere denn eine ausgemachte Sache.

So ungewiss wie die Herausforderung, sich binnen kurzem wieder vom Angsthasenfußball, der lieber die Tempobremse zieht statt aufs Gas zu steigen, befreien kann. Kaum gab´s das Gegentor, schon war die anfängliche Angriffslust, verbunden mit ein paar kleinen, allerdings ineffizienten Kunststückchen wie weggeblasen, von Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit im Auftreten keine Spur mehr. Allein daran kann´s ja kaum gelegen sein, dass Arnie gefehlt hat, unser in jeder Hinsicht unberechenbarer Ausnahmekicker, schließlich war er auch gegen Nord-Mazedonien erst nach einer guten Stunde in ein Spiel gekommen, um ihm mit einem Doppelpack der ganz anderen Art seinen Stempel aufzudrücken.

Aber die Niederlande mit ihren Jungstars a la Memphis Depay waren halt ein anderes Kaliber als die Balkan-Kicker, auch wenn sie noch keine Topstars wie einst einen Cruyff oder Neeskens, Van Basten oder Gullit bis hin zu einem Van Persie oder Robben in ihren Reihen haben. Auch wenn´s ihm schwergefallen sein war, so brachte es Roman Mählich als endlich kritischer ORF-Expertengeist wenigstens übers Herz, der Wahrheit die Ehre zu geben, um zu gestehen: Die Holländer haben halt qualitativ die besseren Einzelspieler, das hat den Ausschlag gegeben. Wär´s anders, dann wäre auch das Euro-Duell in Amsterdam anders gelaufen, als es lief.

Zurück bleibt nur die Hoffnung, dass ein topmotivierter „Arnie“ gegen die Ukraine zumindest den Unterschied zwischen den enttäuschenden Verlierern von Amsterdam und jener Mannschaft ausmacht, die mit ihm in Bukarest um Sein oder Nichtsein spielt. Jetzt erst recht wird er unter Druck zeigen müssen, welch Potenzial in ihm steckt. Und dabei ist nach Wahnsinn das kleine Genie gefragt…

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