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Salzburger Modell, das mit ständig neuen Zuchtbullen auch die Dosen füllt

Was hatte man nicht alles dem Fußball-Serienmeister aus Salzburg an verlorener Substanz und geringerem Potenzial prophezeit, da er seine vermeintlich wichtigsten, teils sogar so gut wie unersetzlichen Köpfe wie Ramalho, Daka, Bernardo, Mwepu (verkauft), Vallci, Koita, Okafor, Berisha (verletzt) ab- oder vorgeben musste. Und was ist aber jetzt tatsächlich passiert? Mit einer nochmals verjüngten bunten Multikulti-Truppe rund um die heimischen Opas Ulmer und Junuzovic wurden zum Saisonstart bei Sturm Graz zuerst Topchancen verjuxt, dann legte sie sich selbst ein Ei mit einem (Pech-)Eigentor, ehe die Youngsters um Adeyemi und Sucic aufs Tempo drückten und das 0:1 in einen 3:1-Auswärtssieg verwandelten.

Kurzum, kaum waren wie schon im Vorjahr und im Winter die Kapazunder um gutes Geld und mit Überschuss verkauft worden, schon wuchsen neue Jungstars nach wie die abgeschlagenen Köpfe bei der Schlange Hydra in der griechischen Mythologie. Aber anders als in griechischen Götter- und Heldensagen handelt es sich bei den roten Bullen aus Salzburg um keine Mär, sondern eine reale Geschichte, die sich inzwischen zu einem endlosen Roman ohne Ablaufdatum auswächst. Das vor einem guten Jahrzehnt mit dem Plazet und den Finanzmitteln vom Dosen-Milliardär Mateschitz entwickelte Langzeitkonzept hat nicht nur mit Abonnement-Titeln in Folge daheim Zinsen abgeworfen, es liefert von einer Transferperiode zur nächsten einen fantastischen Return of Investment in Millionenhöhe. Ein pulsierender Kreislauf statt einer negativen Kettenreaktion wie bei vielen Gegnern.

Die auf viele Kontinente verstreuten RedBull-Akademien ebenso wie Scouts mit Weit- und Durchblick haben aus dem anfänglich belächelten oder gar (wie mehrheitlich in Deutschland) radikal abgelehnten Retortenklub kein gescheitertes Experiment gemacht, sondern vielmehr ein Erfolgsmodell geformt, an dem sich immer mehr Vereine orientieren sollten oder auch würden, hätten sie die dazu nötigen Ressourcen. Statt der feindseligen Pfiffe, die den Jung- und auch älteren (Zucht)-Bullen des Fußballs in unseren, aber auch deutschen Stadien entgegenschlagen, sollte es eher doppelt so lauten Applaus geben. Allerdings liegt´s halt in der Natur der (Verlierer)-Sache und hartgesottener, beleidigter Fans, dass sie sich in der Regel von den nicht nur spielerisch, sondern auch strategisch überlegenen Siegern bis Erzrivalen nichts abschauen wollen, sondern sie samt ihren Modellen bis Methoden am liebsten zum Teufel jagen möchten.

Zum Glück lassen sich Mateschitz und seine Fußballjünger davon weder irritieren noch abhalten, an ihrem Konzept der all- oder halbjährigen Transferrotationen festzuhalten. Und sich damit mit einem Titel nach dem anderen zu schmücken und mit einem Rekordgewinn zum nächsten auch die (Budget)-Dosen zu füllen. Wenn eine Hand die andere füttert, beginnt er sich auch immer besser zu leben. Den Bullen-Feinden sei es ins Stammbuch geschrieben…

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